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HGÜ-Verbindung nach Kreta

12. Juni 2020, 8:26 Uhr | Heinz Arnold
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Ein Konsortium unter der Führung von Siemens baut für 370 Mio. Euro zwei Konverterstationen für eine HGÜ-Verbindung zwischen Kreta und dem Festland.

Die Hochspannungsgleichstromübertragungs-Verbindung (HGÜ) wird Kreta, die größte und bevölkerungsreichste Insel Griechenlands, mit dem griechischen Festland verbinden. Das Projekt wird einen Stromaustausch von bis zu 1.000 MW ermöglichen. Damit wird es die Zuverlässigkeit der Stromversorgung erhöhen und die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz erleichtern. Auftraggeber ist die Ariadne Interconnection S.P.S.A., eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des unabhängigen griechischen Übertragungsnetzbetreibers IPTO. Die Inbetriebnahme der Verbindung ist für Mitte 2023 geplant. Das gesamte Auftragsvolumen für das Konsortium beläuft sich auf 370 Mio. Euro.

Siemens Gas and Power (Siemens Energy) wird in einem Konsortium mit dem griechischen Bauunternehmen TERNA S.A. (Mitglied der GEK TERNA-Gruppe), zusammenarbeiten. Der EPC-Vertrag (Engineering, Procurement and Construction) für die schlüsselfertige Errichtung umfasst die Planung, Lieferung und Installation eines 1.000-MW-Konvertersystems mit einer Gleichspannung von ± 500 Kilovolt sowie eines Umspannwerks mit gasisolierter Schaltanlage (GIS) auf Kreta. Hinzu kommt ein 10-Jahres-Servicevertrag für die GIS und die Steuerungs- und Schutzsysteme beider HGÜ-Stationen. Die beiden Konverterstationen – eine in der Region Attika in der Nähe von Athen und die andere in der Nähe von Damasta im Norden Kretas – werden über ein 330 Kilometer langes Gleichstromkabel verbunden sein. Terna ist verantwortlich für die Energieverteilungssysteme, die Bauarbeiten und die Errichtung aller Anlagen des HVDC-Projektes.

Die Energieversorgung Kretas basiert derzeit hauptsächlich auf ausgedienten, fossil befeuerten Kraftwerken, die bis Ende 2022 abgeschaltet werden sollen. Die HGÜ-Verbindung wird die Übertragung von Strom aus erneuerbaren Quellen, der auf dem griechischen Festland produziert wird, auf die Insel ermöglichen. Dadurch wird die Verbindung in ihrem ersten vollen Betriebsjahr die CO2-Emissionen um 500.000 Tonnen reduzieren.


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