Sektorkopplung

IKB Smart City Lab nominiert

19. Juli 2019, 11:36 Uhr | Hagen Lang
(V.l.n.r.): IKB-Aufsichtsratsvorsitzender Manfried Gantner, Projektleiter Reinhard Fohringer, Stadträtin Uschi Schwarzl, Vorstandsdirektor Thomas Pühringer und Bürgermeister Georg Willi bei der Eröffnung des Smart-City-Labs der IKB.
© IKB/Vandory

Das Smart City Lab der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) ist für den Stadtwerke Award nominiert. KI-ausgewertete Wetter- und Börsenpreis-Daten für Energie ermöglichen den kostenoptimierten Energieeinsatz und Sektorkopplung (Strom, Wärme und Verkehr) bei maximierter Nutzung erneuerbarer Energien.

Das Smart City Lab wird im Kontext des EU-Projektes »Sinfonia« betrieben, in dessen Rahmen Innsbruck eine der Projektstädte ist. Im östlichen Stadtbezirk werden umfangreiche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt, die 40 bis 50 % der Primärenergie einsparen und den Anteil erneuerbarer Energien am städtischen Energiemix um mindestens 30 % steigern sollen. 

66.000 m² öffentliche Bauten und Wohngebäude der 1930-1980er Jahren werden saniert, um den Energiebedarf um bis zu 80 % herabzusetzen. Hierfür werden die Gebäudehüllen (Wärmedämmung, Fenstertausch, Beseitigung von Wärmebrücken) optimiert, Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung eingesetzt und erneuerbare Energiequellen vor Ort (PV, Solarthermie, Wärmepumpen) genutzt.    

Das Wärmenetz des Bezirks wird ausgebaut und optimiert, um den Anteil erneuerbarer Energien um 95 % zu steigern und fossile Brennstoffe um 22 % zu reduzieren. Hierfür wird ein Niedertemperatur-Netz errichtet, Wärme‐/Kälteenergie aus örtlichen Industriebetrieben zurückgewonnen und Solarenergie sowie eine innovative Biomassevergasung integriert.     

Intelligente Stromnetze und Smart Home Applikationen sollen Nachfrage und Angebot besser synchronisieren und den gesamten Energiebedarf um 3 % reduzieren. Gebäude werden hierfür zu Smart Urban Model (SUM) Houses umgewandelt. Dabei wird ein Nachfragemanagement etabliert, inklusive intelligenter Lastverschiebung für Gefrierschränke, Warmwasserkessel und Wärmepumpen und ein Energiemanagementsystem eingeführt.

Ein übergreifendes Energiemanagement erfolgt durch ein innovatives Energiemanagement-System (EMS), für das sich die IKB selbst hausintern und die eigenen Standorte als „Smart District“ vernetzt hat. Drei Gebäude, darunter das „Smart-City-Lab“ sind bereits untereinander vernetzt. Der Energiebedarf soll dabei ganzheitlich (Strom, Wärme, Mobilität) in den Blick genommen und gemanagt werden, sodass Flexibilität für künftige Entwicklungen bleibt. Wenn trotz der mit künstlicher Intelligenz (KI) optimierten Lastverschiebung und Effizienzoptimierung billiger oder negativ bepreister Überschuss-Strom zur Verfügung steht, könnte künftig z.B. die Elektromobilität ein Überschuss-Energie-Abnehmer werden.

Die Gebäude werden in einem erneuerbare Elektrizität und Wärme umfassenden Energiemanagement zusammengefasst, das mittels KI-gestütztem Softwaretool Erzeugung und Verbrauch simuliert sowie optimiert, um unterschiedliche Technologien, Energiproduktion und Lastprofile zu koordinieren. Neben PV-Anlagen, Wärmepumpen, Abwärmenutzung aus Abwasser und einem BHKW sind Wärme- und Stromspeicher vorgesehen. Das fertige, im Smart City Lab erprobte Gesamtsystem soll in anderen urbanen und Gewerbe-Gebieten replizierbar und leicht in bestehende Infrastrukturen zu integrieren sein.

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