Bruchfester bei 220 statt 850 kg

Schnell installiert: Ultraleichter Polyurethan- Strommast

15. Juli 2019, 16:00 Uhr | Hagen Lang
Querschnitt durch einen Boldur-Mast aus Elastolit.
© BASF

Besonders für die schnelle Wiederaufnahme der Stromversorgung nach Naturkatastrophen hat BASF den »Boldur«-Strommast aus ultraleichtem Polyurethan hergestellt. Der erste Handelsvertrag mit einem großen Vertriebspartner in Japan kam bereits zustande.

Die jetzt weltweit verfügbaren Boldur-Strommasten aus dem Polyurethan »Elastolit« reduzieren die Montage- und Wartungskosten für Stromversorger und ermöglichen diesen die schnelle Etablierung einer Stromversorgung.

„In Ländern, die anfällig für Naturkatastrophen wie Taifune, Überschwemmungen und Erdbeben sind, kommt es entsprechend häufig zu schweren Sachschäden und großflächigen Stromausfällen“, erklärt Andy Postlethwaite, Senior Vice President, Performance Materials Asia Pacific, BASF. Der Strommast sei „leichter, langlebiger und widerstandsfähiger“ als bisherige Modelle, so Postlethwaite.

Boldur Masten, die lediglich 220 kg wiegen, haben eine Bruchfestigkeit, die 10-mal höher ist als ihr Gewicht. Ähnliche Festigkeiten wurden bei anderen Boldur-Masten mit einem Gewicht von 40 bis max. 220 kg realisiert. Deshalb können die Masten bei Naturkatastrophen starkem Wind standhalten und stürzen nicht kaskadenförmig um. Dieses Phänomen tritt auf, wenn herkömmliche Strommasten aus Beton, wie Dominosteine umfallen und wodurch großflächige Versorgungsausfälle entstehen. 

„Im Katastrophenfall können die Boldur Masten schnell anstelle von herkömmlichen Betonmasten aufgestellt werden, und zwar mit weniger Personal und Hebemaschinen. So kann die Stromversorgung in betroffenen Gebieten effizienter wiederhergestellt werden“, sagt Larsen Kolberg, Leiter des Construction Business Managements, Performance Materials Asia Pacific, BASF. 

Ein typischer 12 m langer Betonmast mit mehr als 850 kg Gewicht ist schwer zu transportieren und kann ohne Maschinen wie Kräne, Ausleger oder Hubsteiger kaum aufgestellt werden. Für den Transport von Boldur Masten werden dagegen vier Mann und deutlich weniger Hebemaschinen benötigt. 

Im Gegensatz zu Masten aus Holz, Stahl oder Beton sind Boldur Masten korrosionsbeständig und erfordern keine regelmäßigen Inspektionen auf Fäulnis und Insektenbefall. Boldur Masten sind mit einer speziell formulierten, UV-beständigen Deckschicht überzogen, die ihre Lebensdauer verlängert, wodurch Netzbetreiber ihre Wartungskosten senken und die Betriebsdauer des Stromnetzes verlängern können. 

BASF produziert die Boldur Masten derzeit in Südkorea. Boldur Masten können in Bezug auf Länge, Festigkeit und Steifigkeit an die Anforderungen von Händlern und Energieversorgern angepasst werden. Die Längen reichen von knapp 8 bis 12 m bei einer mittleren Bruchfestigkeit von unter 4 bis über 20 kN (Kilonewton). Darüber hinaus sind die Masten feuerbeständig und schnell selbstlöschend.


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