IEEE-P2030-Guide

Smart-Grid-Interoperabilität geht in die nächste Phase

22. Februar 2011, 10:40 Uhr | Heinz Arnold

Die Arbeit an der IEEE-P2030-Richtlinie zur Interoperabilität intelligenter Stromnetze macht Fortschritte und stößt die Entwicklung weiterer Standards im Bereich der Energiespeicherung (IEEE P2030.2 sowie P2030.3) an.

Der Begriff P2030 steht für den »IEEE Guide für Smart Grid Interoperability of Energy Technology and Information Technology Operation with the Electric Power System (EPS), and End-Use Applications and Loads«. Die Arbeit an der Dokumentation der Richtlinie hat die IEEE P2030-Arbeitsgruppe am 22. und 23. Februar in New Orleans fortgesetzt. Als Resultat des Treffens soll die Ausarbeitung die sogenannte Sponsor Ballot-Stufe bei IEEE erreichen (http://standards.ieee.org/develop/balloting.html). Damit ist jetzt die letzte Phasen auf dem Weg zur Bestätigung als Standard erreicht. Eine Expertengruppe entscheidet darüber, ob der Entwurf alle Anforderungen erfüllt. IEEE P2030 wird für den weltweiten Einsatz in den Bereichen Elektroenergietechnik, Kommunikation und Informationstechnologie entwickelt und soll als Grundlage für die Interoperabilität in diesen Bereichen eingesetzten Technologie dienen. IEEE ist die erste Organisation für die Entwicklung von Standards, die sich für das Thema Smart Grid Interoperabilität engagiert.
 
»Das nächste Treffen der IEEE P2030-Arbeitsgruppe soll den Entwurf der Richtlinie im März 2011 für die Ballot-Beurteilung vorbereiten, genau wie es unser Zeitplan bei der Gründung der Arbeitsgruppe im März 2009 vorsah. Wenn wir den Zeitplan weiterhin einhalten, kann IEEE P2030 wie geplant noch 2011 publiziert werden«, erklärt Dick DeBlasio, Leiter der IEEE P2030 Arbeitsgruppe, Leitender Ingenieur am National Renewable Energy Labor (NREL) des U.S. Department of Energy sowie Verbindungsmann der IEEE Smart Grid-Organisation zum National Institute of Standards and Technology (NIST). »Der Guide soll als eine Art Schlüssel dienen, der Ingenieuren dabei hilft, die Anforderungen von Schnittstellen zwischen verschiedensten Komponenten zu ermitteln, um so dialogfähige Smart Grids zu ermöglichen. Als Wissensbasis und Hilfestellung für die Entwicklung wird er Unternehmen einen großen Schritt in ihrem Verständnis dafür voranbringen, wie und in welchen Bereichen sie Smart Grid-Systeme und -Anwendungen entwickeln können. Außerdem wird er verdeutlichen, wo zusätzliche Standards benötigt werden, um die Entwicklung von Smart Grids weiter voranzutreiben.«
 
Diesen Monat gab die IEEE Standards Association (IEEE-SA) beispielsweise ihre Zustimmung für ein Projekt zur Ausarbeitung des IEEE P2030.3-Standards für Testverfahren im Bereich Speicher-Equipment für Elektroenergiesysteme, im Detail steht die Ankürzung für »Standard for Test Procedures for Electric Energy Storage Equipment and Systems for Electric Power Systems Applications«.
 
Die Netze von Energieversorgern waren bisher nicht auf die Energiespeicherung ausgerichtet. Durch die Entwicklung hin zur weltweiten Nutzung von dezentralen und intermittierenden Energiequellen aus dem Bereich der erneuerbaren Energie, werden nun Normen rund um die Kopplung mit Speichersystemen erarbeitet. IEEE P2030.3 soll als Standard für Testverfahren dienen, die die Konformität von Speicher-Equipment und -Systemen mit diesen Normen belegen. Die Leitung der IEEE P2030.3-Arbeitsgruppe hat Yiming Hou übernommen, Professor und Senior Engineer vom China Electric Power Research Institute (CEPRI) der State Grid Corporation of China (SGCC).
 
Neben der Vollversammlung der IEEE P2030-Gruppe wird sich auch die neue IEEE P2030.2-Arbeitsgruppe am 24. Februar erstmals in New Orleans treffen. Diese Gruppe leitet Mark Siira, Manager des Bereichs Applied Technology bei der Kohler Company. Sie arbeitet an einem Leitfaden zur Förderung der flächendeckenden, konsistenten Implementierung von Energiespeichersystemen. Der IEEE P2030.2-Guide soll den Anwendern helfen, die Einbindung von Energie-Speichersystemen zu verstehen. Zu diesem Zweck definiert der Leitfaden Charakteristika für die Dialogfähigkeit verschiedener Systemtopologien und illustriert, wie diskrete und Hybrid-Systeme erfolgreich miteinander integriert und ein kompatibler Bestandteil der Energieinfrastruktur werden können.


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