Dank Smart Meter Gateways (SMGWs)

Bundesweit erste vollautomatische Mieterstrom-Abrechnung

25. September 2019, 12:06 Uhr | Hagen Lang
Installation eines Gateways in der Wohnanlage in Hermsdorf.
© Stadtwerke Jena/Jürgen Scheere

Mit von der Thüga SmartService GmbH (TSG) installierten und betriebenen Smart Meter Gateways realisieren die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH das bundesweit erste Mieterstromprojekt mit vollautomatischer Abrechnung. Diese erfolgt über 33 moderne Messeinrichtungen und sieben SMGWs.

»Mieterstromprojekt« heißt zumeist: eine PV-Anlage auf dem Dach installieren und die Mieter den »selbst« erzeugten Strom verbrauchen zu lassen. Die dabei notwendigen Abrechnungen sind extrem komplex. Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck haben auf einer kernsanierten Wohnanlage eine PV-Anlage mit 50 kWp sowie 33 moderne Messeinrichtungen und sieben SMGWs installiert. Nur wenn nicht genügend Strom von der PV-Anlage erzeugt wird, wird zusätzlich Strom aus dem Netz bezogen.

Viertelstündliche Daten verarbeitet der Mieterstrom-Rechenkern der TSG, die in das Abrechnungssystem des Lieferanten zurückgespeist werden. Die Gateways wurden für die Zählerdaten-Kommunikation automatisiert über eine Schnittstelle zwischen Abrechnungs- und GWA-System in Betrieb genommen.

»Wir freuen uns, dass wir bereits jetzt unseren Kunden Mehrwertlösungen im Regelbetrieb inklusive der sicheren Lieferkette anbieten können. Das ist bereits unsere dritte Installation von zertifizierten Gateways«, so TSG-Geschäftsführer Franz Schulte.

Damit die Lieferkette der Gateways bis zur Installation sicher ist, besitzt TSG eine spezielle Transportbox. Nur geschultes Personal kann diese mittels spezieller elektronischer Sicherheitsschlüssel öffnen. »Das Besondere an dem Projekt ist für uns, dass wir sowohl die Installation und die Gateway-Administration (GWA) übernehmen, als auch die Mieterstromanlage gemeinsam mit den Stadtwerken umgesetzt haben«, ergänzt Schulte. Dazu arbeitet TSG sowohl mit dem grundzuständigen Messstellenbetreiber, Stadtwerke Jena Netze, als auch der Vertriebsgesellschaft, den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck zusammen.

Für die Stadtwerke Energie Jena Pößneck sei wichtig, »dass wir nun die technische Grundlage für einen automatischen Abrechnungsprozess installiert haben. Somit wird eine stichtagsgenaue Abrechnung möglich, ohne die Zähler vor Ort abzulesen«, so Christopher Gieb von den Stadtwerken. Gieb weiter: »Die neuen Smart-Meter-Gateways ermöglichen uns zukünftig eine Visualisierung im 15-Minuten-Takt«.

Das System der TSG übernimmt  alle Schritte vom Sammeln der Verbrauchsdaten jedes Zählers, der Berechnung des über das Netz zugelieferten Stroms und dem Herausrechnen der direkt vom Netz versorgten sogenannten Fremdversorgten. »Dadurch können wir im Mieterstrom ein attraktives Preismodell anbieten. Besonders freut mich, wie konstruktiv die Zusammenarbeit mit der Wohnungsgenossenschaft Hermsdorf/Thüringen eG und der TSG verlief«, ergänzt Gieb.

Die Smart-Meter-Gateway-Administration der TSG passt nicht nur zum Mieterstrom-Modell in Hermsdorf bei Jena: »Die Lösung ist flexibel«, betont Schulte. »Unsere Software für die GWA arbeitet mit jedem Abrechnungssystem auf dem Markt zusammen.« Aus diesen werden automatisch die Stammdaten der Kunden exportiert und nach der Messung sowie ggf. Berechnung mit dem kompletten Verbrauchsdatensatz wieder in diese zurückübertragen. Der Vorteil der Smart Meter Gateways kommt so bei Mieterstromprojekten voll zum Tragen.

»Unsere Kunden sparen sich dank der Smart Meter Anfahrten und Arbeitszeit zum Ablesen der Zähler«, erklärt Schulte. »Gleichzeitig ist die komplette Berechnung transparent und ermöglicht einen digitalen Prozess bis zur Abrechnung.«


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