Buchen statt selber machen

Messstellenbetrieb »as a Service«

10. April 2017, 14:45 Uhr | Hagen Lang
EVU können entscheiden, welche Aufgaben sie selbst übernehmen wollen und welche sie von Dritten erledigen lassen - etwa die Gateway-Administration.
© Devolo

Bis 30.6.2017 müssen grundzuständige Messstellenbetreiber der BNetzA mitteilen, ob sie die Grundzuständigkeit auch mit intelligenten Messsystemen beibehalten. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall und die SüdWestStrom bieten hierzu ein modulares, auf EVU-Anforderungen zugeschnittenes Dienstleistungspaket.

Allmählich wird es ernst: Bis zum 30. Juni 2017 müssen die EVU der Bundesnetzagentur erklären, ob sie weiter grundzuständiger Messstellenbetreiber sein wollen und die Verantwortung für Messstellen mit Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen selbst übernehmen wollen. »In diesem Zuge müssen die Stadtwerke auch melden, wie viele Zählpunkte in welcher Verbrauchs- bzw. Leistungskategorie in ihrem Netzgebiet umgerüstet werden müssen. Bei dieser Aufgabe leistet unser Rollout-Planer gute Dienste«, so Philipp Herold Smart Metering-Koordinator bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall.

Auf einer Informationsveranstaltung der Stadtwerke Schwäbisch Hall und der SüdWestStrom in Böblingen wurde deutlich, dass sich viele Unternehmen ein Full-Service-Angebot zur Gateway-Administration wünschen. »Umso wichtiger ist es, den Unternehmen nun passgenaue Pakete zu schnüren und sie bedarfsgerecht mit Informationen zu versorgen sowie gemeinsam geeignete Rollout-Strategien zu entwickeln«, so Philipp Herold.

»Unser Ansatz besteht darin, dass wir kleine und mittelgroße Stadtwerke im regionalen Netzwerk auf die bevorstehenden Herausforderungen im Smart Metering vorbereiten, indem wir sie flexibel und individuell mit modularen Lösungen unterstützen«, so Stadtwerke-Geschäftsführer Ronald Pfitzer. »Mit unserem Preisblatt für das gesamte darin abgebildete Leistungsspektrum ist es nun auch mit konkreten Zahlen hinterlegt und praktisch buchbar.«

Das Rechenzentrum in Schäbisch Hall ist nach ISO/IEC 27001 (Informationssicherheitssystem) zertifiziert, der darauf aufbauende GWA-Betrieb durchläuft gerade die Zertifizierung. »Mit insgesamt fünf erfolgreich absolvierten ISO/IEC-Zertifizierungen auf verschiedenen Gebieten verfügen wir über genügend Erfahrung, um die noch fehlende Erweiterung für die Gateway Administration bis zum Rollout-Start zuverlässig zu schaffen«, so Herold.

Die Stadtwerke Schwäbisch Hall bieten Angebote für die Abwicklung des Rollouts und Betriebs der Messsysteme, der Abbildung der Marktrolle des Messstellenbetreibers inklusive Gateway Administration als »Process as a Service«. Das bedetuet nicht, dass Kunden das Smart Metering komplett aus der Hand geben. »Von den vielen neuen Aufgaben, die auf die Stadtwerke im Messwesen zukommen, übernehmen wir flexibel das, was sie selbst nicht leisten können oder wollen«, erläutert Herold. »Den operativen Rollout werden die meisten Unternehmen aber weitgehend selbst meistern. Wir leisten mit unserem modularen Unterstützungsangebot in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe.« Mögliche Schulungen umfassen auch den Einbau und die Bedienung intelligenter Messsysteme in einer Testumgebung.

Das nächste Netzwerktreffen findet am 31. Mai 2017 erneut in Böblingen statt. Motto: »Die eigene Pilotphase beginnt – Smart Meter Gateway Administration für Stadtwerke«. Philipp Herold: »Weitere Teilnehmer sind herzlich willkommen.«

 

 

 


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