Siemens und E.ON

Smart-Grid-Plattform für die Einführung intelligenter Messsysteme

1. August 2014, 15:51 Uhr | Heinz Arnold

Die Smart-Grid-Plattform EnergyIP von Siemens wird ein wesentlicher Bestandteil des Programms EniM von E.ON zur Einführung neuer intelligenter Messsysteme in Deutschland. Mit der Smart-Grid-Plattform ist der Energieversorger auf künftige Rollout-Szenarien intelligenter Messsysteme vorbereitet, die aus Basiszählern und Smart-Meter-Gateways bestehen.

EnergyIP ermöglicht es E.ON, in diesen Rollout-Szenarien die Marktrollen eines Verteilnetzbetreibers, eines Messstellenbetreibers und eines Messstellendienstleisters zu übernehmen. Im deutschen Markt unterstützt ihn die Plattform bei der Verwaltung der intelligenten Messsysteme. Dies geschieht im Hinblick auf die vom Gesetzgeber geforderte Umsetzung des deutschen Schutzprofils und der Technischen Richtlinie TR-03109. Zudem gibt die langfristig angelegte Plattformstrategie für EnergyIP E.ON die nötige Investitions- und Zukunftssicherheit.

Die Netzbetreiber hierzulande rechnen mit einem flächendeckenden Einbau von intelligenten Messsysteme von 2016 an. Betreffen wird dies voraussichtlich Endkunden mit einem Stromverbrauch von mehr als 6000 kWh und die meisten Betreiber von Stromerzeugungsanlagen nach dem Erneuerbaren Energiegesetz (EEG). Vor diesem Hintergrund werden in Deutschland in naher Zukunft Millionen von intelligenten Messsystemen installiert werden müssen. Für die Energieversorgungsunternehmen hierzulande ergeben sich dadurch nicht nur neue Herausforderungen, die es mit intelligenten Messkonzepten und ausgefeilter IT-Technik zu bewältigen gilt, sondern auch Chancen für neue Geschäfte. Mit dem Programm EniM und der Smart-Grid-Plattform EnergyIP wollen E.ON und Siemens die Herausforderungen meistern und die Chancen neuer Geschäftsmöglichkeiten nutzen.

»Mit der Weiterentwicklung und Anpassung unserer Smart-Grid-Plattform EnergyIP werden wir E.ON unterstützen und die Rolloutszenarien in Deutschland mitgestalten«, sagt Jan Mrosik, CEO der Siemens-Division Smart Grid.
Alexander Montebaur, Geschäftsbereichsleiter Netze bei E.ON Deutschland: »Der Smart-Meter-Rollout wird unser Verhältnis zu unseren Kunden auf eine vollkommen neue, sehr viel direktere Basis stellen. Es ist damit technologisch möglich, unsere Kunden aktiv in die Energiewelt von morgen einzubeziehen.«

Die IT-Plattform EnergyIP der Smart-Grid-Division von Siemens umfasst ein Meter-Data-Managementsystem, ein System zur Verwaltung der Smart Meter Gateways sowie ein Smart-Meter-Gateway-Headendsystem für die sichere Kommunikation mit intelligenten Messsystemen. Sowohl das Smart-Meter-Gateway-Administrationssystem als auch das -Headendsystem nutzen dabei die Sicherheitskomponenten und Erweiterungen, die für einen Betrieb einer intelligenten Messsysteminfrastruktur nach dem deutschen Schutzprofil und der Technischen Richtlinie TR-03109 notwendig sind. Mit der IT-Plattform für den deutschen Markt werden die formulierten Ziele der Interoperabilität des Projekts »MessSystem 2020« des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) unterstützt.

E.ON und Siemens haben außerdem eine Entwicklungspartnerschaft vereinbart, um verschiedene Anwendungen auf der Smart-Grid-Plattform EnergyIP bereitzustellen. Gemeinsam wollen sie netzdienliche und netzkritische Funktionen bei lokalen steuerbaren Stromerzeugern oder -verbrauchern auf Grundlage der Technischen Richtlinie TR-03109 im Netz implementieren. Hierbei profitieren sowohl E.ON als auch Siemens vom Einsatz der Siemens-Leitstellentechnik bei E.ON und deren interoperablen Schnittstellen für Lastschalthandlungen.


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