PPC und GreenPocket: Kooperationen für Smart Metering/Smart Home

»Smarte Anwendungen müssen sich auszahlen!«

20. November 2012, 13:54 Uhr | Heinz Arnold
Dr. Götte, GreenPocket: »Der Return of Investment für die Energieversorger hängt davon ab, dass die Mehrwerte des Smart Metering dem Endkunden erfolgreich vermittelt werden.«
© Greenpocket

Vor kurzem haben der Breitband-Powerline-Anbieter Power Plus Communications und der Software-Spezialist GreenPocket ihre Kooperation im Bereich Smart Metering angekündigt. Wir sprachen mit Dr. Thomas Goette, CEO von GreenPocket, und Ingo Schönberg, CEO von Power Plus Communications (PPC), über die Ziele der Kooperation.

Energie & Technik: Warum sehen Sie es als so dringend erforderlich an, dass Firmen wie PPC und GreenPocket enger kooperieren? Was können PPC und GreenPocket bereit stellen, was bisher fehlt?

Ingo Schönberg (PPC): Die Bevölkerung soll mithilfe von Smart Metering Transparenz über den eigenen Energieverbrauch erhalten. Hierzu bedarf es einer möglichst kundenfreundlichen Bereitstellung der Information in Portalen/Displays und Kunden wollen hierbei Zugang zu aktuellen Verbrauchsdaten haben. Kundenfreundliche Interpretation und Visualisierung durch GreenPocket und Echtzeitkommunikation über Breitband-Powerline von PPC bieten Energieversorgern genau die Lösungen, die der Energiekunde wünscht.

Gibt es einen formalen Rahmen für die Kooperation?

Dr. Thomas Goette (GreenPocket): PPC und GreenPocket arbeiten bereits seit einigen Jahren, z. B. auf Fachmessen, erfolgreich zusammen. Von Formalitäten sehen wir zurzeit ab – was zählt ist der praktische Austausch auf unterschiedlichen Unternehmensebenen in einem dynamischen und wachstumsstarken Zukunftsmarkt.

Enge Zusammenarbeit zwischen den Marktteilnehmern

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Ingo Schönberg, PPC: »Lastvariable Tarife werden seit 2010 eingeführt. Es fehlen jedoch ausreichende Anreize für die Endkunden, solche Tarife auch zu nutzen.«
© Power Plus Communications

Welche konkreten Schritte sind für die nächste Zeit geplant, worin bestehen die ersten konkreten Ziele?

Dr. Goette: Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Marktteilnehmern zu stärken. Die Smart-Meter-Infrastruktur ist hoch komplex, das Know-How und die Innovationen vieler verschiedener Anbieter greifen hier nahtlos ineinander. Ein lösungsorientierter Wissensaustausch zwischen den einzelnen Unternehmen stärkt die gesamte Infrastruktur und damit auch die Wertschöpfungskette.

Sollen im Rahmen der Kooperation proprietäre Systeme entwickelt werden?

Schönberg: Eindeutig nein. Proprietäre Systeme würden die Einführung von Smart-Grid-Anwendungen nur erschweren. PPC und GreenPocket setzen auf Standards und offene Schnittstellen. So garantieren wir unseren Kunden Sicherheit und Unabhängigkeit.

Die Kooperation soll auch anderen Herstellern offen stehen. Aus welchen Bereichen kämen typische Kandidaten, an die sie dabei denken?

Dr. Goette: Die Zusammenarbeit zwischen PPC und GreenPocket ist der erste Schritt, weitere potenzielle Partner, ob aus Deutschland oder dem Ausland, sind herzlich willkommen, sich an der Kooperation zu beteiligen. Dazu zählen alle Marktteilnehmer, die technologische Lösungen für die Smart-Meter-Infrastruktur anbieten, Zählerhersteller ebenso wie Anbieter von MDM-Systemen etc.

Welcher Nutzen ergibt sich für die Anwender aus der Kooperation?

Schönberg: Für den Energieversorger als Anwender bieten wir als Ergebnis unserer Kooperation Energiesysteme, deren Komponenten bestens zusammenarbeiten und einwandfrei miteinander funktionieren. Es ist wichtig, dass die Lösungen, die wir unseren Kunden liefern, ihre Anforderungen in jeglicher Hinsicht erfüllen und gegebenenfalls sogar übertreffen. So werden »smarte« Anwendungen zu einer Investition, die sich auszahlt.

Dr. Goette: Der Erfolg des Smart Metering geht mit der Nutzerakzeptanz einher. Nur wenn der Endkunde Vertrauen in die neue Technologie hat und von ihrem Nutzen überzeugt ist, werden die Energieversorger langfristig von einem steuerbaren Energienetz und einer gestärkten Kundenbindung profitieren können. Der Return of Investment für die Energieversorger hängt davon ab, dass die Mehrwerte des Smart Metering dem Endkunden erfolgreich vermittelt werden.

PPC unterhält auch andere Kooperationen, etwa zu Cisco. Unterschieden sich die Kooperationen?

Schönberg: Im Wesentlichen unterscheiden sich die Kooperationen nicht. Selbstverständlich handelt es sich bei den verschiedenen Partnern um Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen des Smart-Grid-Marktes. Cisco bietet Backbone-Lösungen, GreenPocket ist stark was Smart-Home-Anwendungen betrifft. Mit unserer Breitband-Powerline-Technik vernetzen wir diese Segmente kommunikativ, um unseren Kunden die geballte Kompetenz dieser Bereiche und so die besten Smart-Grid-Lösungen bieten zu können.

GreenPocket arbeitet ebenfalls mit anderen Unternehmen zusammen, wie etwa Voltaris. Sehen Sie die Zusammenarbeit mit PPC hier als Ergänzung an oder ergibt sich auch eine Wettbewerbssituation?

Dr. Goette: Genau darum geht es uns ja: Starke Partner aus dem Bereich Smart Metering zusammenzubringen. PPC und Voltaris setzen an unterschiedlichen Schnittstellen der Smart-Meter-Infrastruktur an und zählen in ihren jeweiligen Bereichen zu den führenden Unternehmen im Markt. Eine Konkurrenzsituation sehe ich hier ganz und gar nicht, sondern die Möglichkeit, Erfahrungen und Wissen gezielt auszutauschen.


  1. »Smarte Anwendungen müssen sich auszahlen!«
  2. Langfristig geht es Richtung Smart Home

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