Görlitz beteiligt sich am Forschungsprojekt SmartSCADA, dessen Ziel es ist, Aussagen den Betriebszustand von Mittel- und Niederspannungsnetzen treffen zu können. Die intelligente Kopplung von Daten soll die kosteneffiziente Zustandsschätzung ermöglichen.
Dazu werden als Basis die Daten aus den vorhandenen Smart-Meter-Infrastrukturen sowie PV-Einspeiseprognosen genutzt. Aus den Ergebnissen können in einem zweiten Schritt weitere Informationen, wie beispielsweise zur Integration von EE-Anlagen, abgeleitet werden. Weiterhin werden in diesem Projekt Algorithmen zur Erkennung von Topologiefehlern in Mittel- und Niederspannungsnetzen entwickelt und getestet.
Mithilfe einer Vielzahl ausgelesener Werte sollen in den nächsten zwei Jahren die notwendigen Zustandsschätzalgorithmen entwickelt und erprobt werden. GÖRLITZ unterstützt SmartSCADA mit ca. 200 Echelon-Zählern sowie seinem SmartMDM IDSpecto, das das Auslesen und Verarbeiten der Messwerte übernimmt. Bei den ca. 24 an PV-Anlagen angeschlossenen Zählern wird phasenscharf mit 5-min-Lastprofilen gearbeitet, bei den restlichen Zählern mit 10-min-Lastprofilen. Alle Zähler laufen über einen Datenkonzentrator. Insgesamt werden in 4-Stunden-Intervallen jeweils 14 Lastprofile an das System übertragen.
SmartSCADA ist als Verbundprojekt aufgesetzt und wird im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Zu den Projektpartnern gehören unter anderem die Ettlinger IDS GmbH als Projektkoordinator sowie die TU Kaiserslautern und die SWK Stadtwerke Kaiserlautern Versorgungs-AG.
Der deutlich gestiegene Anteil dezentraler und regenerativer Erzeugungsanlagen in Niederspannungsnetzen stellt neue Herausforderungen an die Netzbetreiber. So müssen nicht nur zusätzliche Anlagen in das Netz integriert, sondern es muss gleichzeitig auch ein störungsarmer Betrieb mit normgerechter Spannungsqualität aufrecht erhalten werden. Eine genaue Kenntnis von relevanten Systemgrößen, insbesondere der Netzspannung, wird in Zukunft unabdingbar sein, um steuernd und regelnd in den Netzbetrieb eingreifen zu können.