Technische Spezifikationen des künftigen Messsystems

VDE|FNN: Keine weiteren Verzögerungen beim intelligenten Messsystem

11. Mai 2015, 16:01 Uhr | Heinz Arnold

Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE begrüßt das Eckpunktepapier zum lang erwarteten Verordnungspaket »Intelligente Netze« des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi). Allerdings sind noch einige Fragen zu klären.

Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) hat heute auf dem Fachkongress ZMP »Zählen - Messen - Prüfen« in Leipzig Stellung zum geplanten Einstieg in das intelligente Messsystem bezogen. Ausgangspunkt dafür ist das Eckpunktepapier zum lang erwarteten Verordnungspaket "Intelligente Netze" des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi).

Demnach soll ab 2017 ein stufenweiser Rollout der intelligenten Zähler und Messsysteme in Deutschland erfolgen. Dazu Dr. Stefan Küppers, Vorstandsvorsitzender des FNN: »Es ist sehr wichtig, dass von politischer Seite endlich Verbindlichkeit in das Thema kommt. Die Branche ist über Jahre in Vorleistung gegangen und hat die technischen Spezifikationen für das neue Messsystem erarbeitet.« Jetzt habe es die Politik in der Hand, dass diese Vorarbeiten endlich in interoperable Zähler und Gateways umgesetzt werden können. Wichtig für den erfolgreichen Einstieg sei jetzt, dass die Kabinettsvorlage für das Verordnungspaket »Intelligente Netze« wie angekündigt noch vor der Sommerpause erarbeitet wird.

Gleichzeitig betonte Dr. Küppers vor über 800 Fachbesuchern aus dem In- und Ausland, dass das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE weiter als Partner der Politik bei der technischen Umsetzung des neuen Messsystems bereitsteht. »Der VDE ist der Ort, an dem jenseits von Partikularinteressen an einem standardisierten, sicheren und volkswirtschaftlich sinnvollen Messsystem gearbeitet wird. Das werden wir auch weiter tun«, so Dr. Küppers.

Den aktuellen Stand der Spezifikationen des intelligenten Messsystems erklärte anschließend Peter Zayer, Vorsitzender des Lenkungskreises Zähl- und Messwesen beim Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE. »Die bei FNN erstellten technischen Spezifikationen zum künftigen Messsystem sind auf der Zielgeraden.« Die Lastenhefte für interoperable und austauschbare intelligente Zähler und Smart Meter-Gateways sind vorhanden. Auf der ZMP zeigen Hersteller erstmals Produkte nach diesen Spezifikationen. Die ersten intelligenten Zähler sind eichrechtlich zugelassen und verfügbar. Sieben Smart Meter-Gateways sind aktuell zur Zertifizierung beim Bundesamt für Sicherheit in der Kommunikationstechnik (BSI) angemeldet.

Derzeit in Arbeit befindet sich das Lastenheft zur Steuerbox. Mit diesem Modul soll das Messsystem das marktrollenübergreifende Last- und Erzeugungsmanagement durchführen. Elementar sind hierbei die netzbetrieblichen Anwendungsfälle, die VDE|FNN aktuell in enger Abstimmung mit dem BSI sicherheitstechnisch bewertet. Nach Fertigstellung der Steuerbox werden dann alle Bausteine für ein intelligentes Messsystem vorhanden sein. Bereits im zweiten Halbjahr 2015 startet die von FNN koordinierte Testphase: Über zwei Jahre hinweg erfolgen dabei umfassende Tests mit Geräten unterschiedlicher Hersteller - vom Labor bis hin zu großen Feldtests.

»Durch die Beachtung von Datenschutz und Datensicherheit wird mit dem intelligenten Zähler und Messsystem in Deutschland nicht nur die konsequente Digitalisierung der Energiewirtschaft eingeläutet, sondern auch ein fehlender Baustein für die Energiewende geschaffen. Damit werden die Energieeffizienzziele erreicht und die Einbindung der vielen dezentralen Erzeugungsanlagen - wie zum Beispiel Photovoltaik oder Windenergie - sowie Speicher ermöglicht«, so Peter Zayer.


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