Mit dem »CASA« von EMH metering steht Messstellenbetreibern ein zweites Gateway zur Verfügung, dessen Funktionalitäten den gesetzlichen Vorgaben gemäß erweitert wurden.
Diese Vorgaben umfassen die neuen Tarifanwendungsfälle 9, 10 und 14, die den Nutzen sowohl für den Netzbetrieb als auch für die Endkunden vergrößern. Dafür hat das Smart-Meter-Gateway »CASA« von EMH metering die Rezertifizierung vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für eine neue Firmware erhalten. Die Revision der Baumusterprüfbescheinigung bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) ist ebenfalls abgeschlossen.
Damit stehen jetzt rezertifizierte Smart-Meter-Gateways von zwei Herstellern zur Verfügung, ein dritter Hersteller wird voraussichtlich diesen Sommer folgen. Dass mindestens drei rezertifizierte Gateways auf dem Markt erhältlich sind, ist die Voraussetzung dafür, dass der Rollout der rezertifierten Geräte starten kann.
»Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem noch umfassenderen Einsatz von intelligenten Messsystemen und ein wichtiges Signal für die Branche«, sagt Peter Heuell, Geschäftsführer von EMH metering. BSI-Präsident Arne Schönbohm erklärt: „»Mit dem zweiten Smart-Meter-Gateway, das Netzzustandsdaten und Einspeisewerte bereitstellen kann, wird ein weiterer Meilenstein zur Digitalisierung der Energiewende erreicht. Strom-Netzbetreiber erhalten nun mit Hilfe intelligenter Messsysteme wichtige Informationen über die aktuelle Belastung ihres Netzes und können so mögliche Engpässe rechtzeitig erkennen und vorbeugen. Zudem helfen die Informationen, den Ausbau des Stromnetzes effizient und kostengünstig zu gestalten. Dabei gewährleisten die Geräte weiterhin Informationssicherheit auf höchstem Niveau.«
Durch ein Update lassen sich die Tarifanwendungsfälle (TAF) 9 (»Abruf der IST-Einspeisung einer Erzeugungsanlage«), 10 (»Abruf von Netzzustandsdaten«) und 14 (»hochfrequente Messwertbereitstellung für Mehrwertdienste«) auf bereits verbaute Gateways aufspielen. Neue Gateway-Lieferungen können die TAFs bereits enthalten. Mit dem Tarifanwendungsfall 14 wird der Nutzen für den Letztverbraucher deutlich erhöht. Der TAF erlaubt das minütliche Messen des Energieverbrauchs. Gegenüber den 15-minütigen Messungen der Basis-TAFs liefert TAF 14 also deutlich genauere Verbrauchsinformationen. Das eröffnet Messstellenbetreibern Möglichkeiten für neue Dienstleistungen, wie etwa eine Visualisierung von hochaufgelösten Daten.
Mit TAF 9 und TAF 10 können Netzbetreiber den Zustand ihrer Netze wirklichkeitsnah erfassen, Engpässe frühzeitig identifizieren und Gegenmaßnahmen einleiten – beispielsweise das Abschalten von EEG-Anlagen. Diese TAFs legen die Basis für die Einbindung von dezentralen Erzeugungsanlagen, Speichern und steuerbaren Verbrauchseinrichtungen, sogenannten Controllable Local Systems (CLS). Dies ist ein wichtiger Baustein für die Integration von erneuerbaren Energien.