Bilderstrecke: 3D-Display von Bosch

3D-Effekt im Cockpit

12. August 2019, 15:29 Uhr | Anja Zierler
Durch die Tiefenwirkung der 3D-Anzeige soll der Autofahrer wichtige Informationen schneller erfassen.
© Bosch

Bosch setzt auf den neuesten Trend im Fahrzeugcockpit und stellt ein neues 3D-Display vor. Ganz ohne Eyetracking oder 3D-Brille soll dabei ein real empfundener dreidimensionaler Effekt entstehen.

Prognosen von Global Market Insights zeigen, dass der weltweite Fahrzeugdisplay-Markt bis 2025 von 15 Milliarden US-Dollar (13,4 Milliarden Euro) auf 30 Milliarden US-Dollar (26,7 Milliarden Euro) wächst. Dass sich Fahrzeugdisplays von reinen Anzeige- in Interaktionssysteme wandeln, berge dabei für Bosch »wirtschaftlich enormes Potenzial«, so Dr. Steffen Berns, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Bosch Car Multimedia.

Mit 3D-Displays springt Bosch auf den aktuellen Trend auf. »Durch die Tiefenwirkung der Anzeige erfassen Autofahrer wichtige Informationen – etwa von Assistenzsystemen oder eine Staumeldung – schneller«, erklärt Berns. »Warnhinweise, die aus dem Display herauszuwachsen scheinen, springen einem geradezu ins Auge.« Beim Einparken entstehe außerdem ein realistischeres Bild der Rückfahrkamera, Hindernisse im Fahrweg lassen sich früher erkennen. Dadurch können Fahrer besser einschätzen, wie viel Platz beispielsweise zwischen Stoßstange und Tiefgaragenwand bleibt. Beim Navigieren durch tiefe Häuserschluchten von Großstädten spielt der 3D-Effekt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Wegen der räumlichen Darstellung der Karte ist auf den ersten Blick ersichtlich, hinter welchem Gebäude die nächste Abzweigung liegt. Für sein 3D-Display setzt Bosch eine passive 3D-Technik ein, die ganz ohne Zusatztechniken wie Eyetracking oder 3D-Brille auskommt.

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3D-Display im Fahrzeug

Boschs neues 3D-Display erzeugt einen real empfundenen dreidimensionalen Effekt, den sowohl der Fahrer als auch Passagiere sehen können – ganz ohne 3D Brille oder Eyetracking.
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Durch die Tiefenwirkung der 3D-Anzeige soll der Autofahrer wichtige Informationen schneller erfassen.
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Dank Bosch ging das erste frei programmierbare Display vor rund fünf Jahren im Audi TT in Serie.
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Die wachsende Anzahl an Fahrzeugdisplays, die gleichzeitig größer, bunter und intelligenter werden und sich per Sprache und Touch bedienen lassen, erfordern entsprechend mehr Rechenleistung – damit einhergehend eine Vielzahl an zusätzlichen Steuergeräten. Schon heute regeln bis zu 15 Recheneinheiten im Hintergrund die Anzeige- und Bediensysteme. Bosch koordiniert das gesamte Human-Machine-Interface (HMI) mit einem Cockpit-Computer und bringt die Steuerung in einer zentralen Recheneinheit unter.

Sicherheit hat Priorität

Für Fahrzeugdisplays gelten hohe Sicherheitsstandards. Vor allem in Bezug auf Temperaturschwankungen und Erschütterungen liegen die Hürden deutlich höher als für Geräte der Konsumelektronik. Autodisplays müssen beispielsweise von -40 °C bis +120 °C einwandfrei funktionieren – ein ganzes Fahrzeugleben lang. Selbst bei einem teilweisen Systemausfall müssen sich Fahrer jederzeit auf ein Mindestmaß an wichtigen Informationen verlassen können. Dem Unternehmen zufolge durchlaufen die Bosch-Bediensysteme deshalb in der Entwicklung aufwendige Prozesse, die sie fit fürs Fahrzeug machen.

Seit den 1980er-Jahren entwickelt Bosch Anzeigeinstrumente für Autos – beispielsweise mit einer der weltweit ersten Digitalanzeigen im Cockpit des Audi Quattro. Ebenfalls durch Bosch gingen das erste frei programmierbare Display vor rund fünf Jahren im Audi TT und das laut Unternehmensangaben weltweit erste gebogene Kombiinstrument im Innovision Cockpit des aktuellen VW Touareg in Serie.


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