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Bau der ersten Teststrecke in Taufkirchen

3. Februar 2022, 18:34 Uhr | Heinz Arnold
Die Kabinen der ottobahn gleiten auf Schienen über den Straßen einer Stadt. Über eine App können sich die Kunden eine Kabine bestellen, einsteigen und sich zum Ziel bringen lassen.
© ottobahn

Sich über eine App eine Gondel zu bestellen, die auf Schienen über den Straßen schwebt, ist der Realität in Taufkirchen einen entscheiden Schritt nähergekommen.

Das Landratsamt München hat für die erste Teststrecke der ottobahn in der Gemeinde Taufkirchen südlich von München die Baugenehmigung erteilt.
 
Die ottobahn ist ein auf Schienen geführtes Gondelsystem, das in fünf bis zehn Meter Höhe über dem Straßenverkehr operieren soll – und zwar klimapositiv. Die Kabinen werden per App gerufen, der Algorithmus berechnet in Echtzeit stets die schnellste Verbindung für sämtliche Gondeln entlang der Strecke. »Gerade im Großraum München brauchen wir solche kreativen Ideen, um den Verkehr zu entzerren«, so Ministerin Kerstin Schreyer.

»Die Erteilung der Baugenehmigung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Realisierung der ottobahn. Jetzt wird es konkret und wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Landratsamts und den Rückhalt durch das bayerische Verkehrsministerium«, so Marc Schindler, Managing Director und Can-Do-Officer von ottobahn.

Nach der Baugenehmigung erfolgt der erste Spatenstich

Das Konzept der ottobahn verzichtet auf Fahrpläne, denn die Fahrgäste werden in Zukunft einfach eine Gondel per App bestellen und entlang der Strecke zu jedem Zeitpunkt aus- und zusteigen können, wo sie möchten. Die bedarfsgerechte Verfügbarkeit macht das Verkehrssystem nicht zuletzt für eine attraktivere ÖPNV-Anbindung des Umlands interessant. Für die ottobahn besteht eine klare Road Map: Mitte März soll plangemäß der erste Spatenstich an der Teststrecke in Taufkirchen erfolgen. »Sie wird rund 900 Meter lang sein, vermessen ist das Gelände bereits. Auf dem Oval wird dann in der zweiten Jahreshälfte zunächst ein Fahrzeug den Betrieb aufnehmen. Das steigern wir anschließend auf insgesamt fünf Fahrzeuge, die 100.000 Streckenkilometer abspulen sollen«, umreißt Schindler die nahe Zukunft. Diese Tests sind eine wesentliche Voraussetzung für eine Betriebsgenehmigung, die bereits vom TÜV Süd begleitet wird.

Vorbereitungen für die Teststrecke bereits angelaufen

Nachdem die Baugenehmigung nun erteilt wurde, erfolgen zeitnah die Bohrungen für das Bodengutachten. Außerdem werden bereits Pläne zu Be- und Entwässerung erstellt. Die erste konkrete Baumaßnahme wird der Wegebau werden. »Die Weichen sind gestellt, nun heißt es Vorfahrt für die Mobilitätswende«, so Schindler.

Wenn es nach den Wünschen des Taufkirchner Gemeinderats geht, soll die Teststrecke übrigens später Teil der ersten kommerziellen Verbindung zwischen dem Ludwig-Bölkow-Campus in Ottobrunn, Taufkirchen und dem Karl-Preis-Platz im Münchner Stadtteil Ramersdorf werden.
 


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