Laut Berichten wird anlässlich des Staatsbesuches des chinesischen Premiers Li Keqiang in Berlin der Vertrag über die Kooperation zwischen BMW und der chinesischen Contemporary Amperex Technology Ltd (CATL) zum Bau einer Batteriezellenfabrik in Thüringen unterzeichnet.
CATL wird in Thüringen nahe Erfurt die Fabrikation von Lithium-Ionen-Zellen aufnehmen, die dann von BMW und weiteren Autohersteller verbaut werden. Laut Thüringer Allgemeine finden seit Monaten Gespräche zwischen der Landesregierung Thüringen und CATL statt. Der Wert von BMWs Auftrag an CATL belaufe sich auf eine Milliarde Euro.
CATL hätte in ganz Europa nach Standorten gesucht und sich wegen der guten Ausbildung der Mitarbeiter für Deutschland entschieden. CATL verkaufte 2017 Lithium-Ionen-Zellen mit einer Kapazität von 11,85 GWh und war damit Weltmarktführer. Gleichzeitig versucht das Unternehmen, die weltweite Standardisierung von Batterietechnologie zu bestimmen und betätigt sich z.B. über die Beteiligung am chinesischen Elektromobilitäts-Startup Byton selbst in der Herstellung von Elektromobilen.
BMW-Konkurrent VW hatte bereits im Frühling mit CATL sowie den Akkumulatorenherstellern LG Chem und Samsung SDI Lieferverträge für Lithium-Ionen-Batterien im Wert von ca. 20 Milliarden Euro abgeschlossen. LG Chem nahm in diesem Jahr die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in Polen auf und Samsung SDI will dieses Jahr noch ein Werk in Ungarn eröffnen.
Neben den Chinesen CATL und BYD, den Koreanern LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation sowie den Japanern Panasonic und GS Yuasa tun sich die Europäer mit dem Aufbau einer »eigenen« Zellfertigung schwer.
Bis die europäischen Unternehmen so weit sind, den Aktionsplan von EU-Energiekommissar Maros Sefcovic für eine europäische Lithium-Ionen-Batterieproduktion in Europa mit Leben, sprich Produktionslinien für Lithium-Ionen-Zellen zu füllen, könnten asiatische Unternehmen den Markt mit eigenen Fertigungen in Europa bereits beherrschen.