Roborace

Die ersten autonom fahrenden Rennwagen der Welt

4. November 2016, 6:09 Uhr | Heinz Arnold
Die über Elektromotoren angetriebenen Rennwagen der Roborace-Klasse fahren autonom - ganz ohne Rennfahrer. Im eVillage auf dem Forml-E-Rennen in Hongkong waren die neuen fahrerlosen Rennwagen zu bestaunen.
© Markt&Technik

Autorennen ohne Fahrer: Ab dieser Saison ist „Roborace“ Teil der Formel E: Die Rennwagen dieser Klasse drehen fahrerlos ihre Runden. Es gewinnt das Team, das die besten Algorithmen entwickelt hat.

Das Interessante dabei: Die Autos und auch die Hardware, auf der die Algorithmen laufen, sind für alle Teilnehmer gleich. Es kommt darauf an, die besten Algorithmen zu entwickeln und die Autos möglichst intelligent zu machen. Damit reagiert auch die Formel E auf den sich abzeichnenden Trend, dass nämlich die Elektrifizierung des Autos und die Entwicklung autonom fahrender Autos Hand in Hand gehen. Auch auf der Ebene der autonom fahrenden Autos will die Formel E die Entwicklung alltagstauglicher und erschwinglicher System vorantreiben.

Als Hardware-Plattform für die Künstliche Intelligenz wurde das „Drive PX 2 System“ von Nvidea ausgewählt. Es ist in der Lage, das Geschehen in der Umgebung des Fahrzeugs in Echtzeit zu erkennen, den eigenen Standort auf einer HD-Karte präzise zu bestimmen und den Fahrweg sicher zu planen. Die Plattform kombiniert „Deep Learning Sensorfusion“ und Rundumsicht. Sensorfusion bedeutet, dass PX 2 die Daten von zwölf Kameras sowie von Radar-, Lidar- und Ultraschallsensoren gleichzeitig auswerten kann. Der Einsatz von „Deep Neural Networks“ erlaubt es, Objekte mit sehr hoher Genauigkeit zu erkennen und zu klassifizieren, und es lassen sich schlussendlich genauere Ergebnisse aus den verschiedenen Sensordaten ableiten, als dies über herkömmliche Programmiermethoden möglich wäre.

Die Rennwagen der Roborace-Serie fahren auf derselben Strecke wie die Formel-E-Fahrzeuge. Nach einer Rennzeit von 60 Minuten steht der Sieger fest.

Hinter Roborace steht die britische Investmentfirma Kinetik, die in Firmen Geld steckt, die nach eigenen Aussagen »nicht schrittweise sondern disruptive Fortschritte ermöglichen«.

Daniel Simon, der auch schon für Automobilhersteller wie VW und für Hollywood-Produktionen (Prometheus, Captain America, Tron Legacy) futuristische Fahrzeuge entworfen hat, war für das auffällige Design der Rennwagen zuständig. »Mein Ziel bestand darin, ein Auto zu entwerfen, das alle Vorteile daraus zieht, keinen Fahrer zu haben, und ihm ein schönes ikonisches Design zu geben«, erklärt Simon auf seiner Website.

Derzeit gibt es allerdings noch keine Roborace-Teams. Es dürfte spannend werden, welche Firmen sich entscheiden, an dieser neuen Rennklasse teilzunehmen. In Fragen kommen die klassischen Automobilhersteller, die Hersteller von Elektrofahrzeugen oder Firmen wie Uber und Google. Ein Roborace-Team soll über das Modell der Crowd Sourced Community allen interessierten Entwicklern offen stehen.


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