Realistische Reichweitenschätzung

E-Mobil-Routenplaner sorgt für Planungssicherheit

27. Januar 2017, 11:26 Uhr | Hagen Lang
Die Reichweitenschätzung des Systems war in Versuchen erheblich realistischer als die eines E-Mobilherstellers.
© Continental

Mit dem im Forschungsprojekt »DieMo RheinMain« entstandenen Routenplaner für E-Mobile können Nutzer von Elektrofahrzeugen vor Fahrten künftig Klarheit über ihren Verbrauch und ihre Reichweite erhalten und komplexe Routen mit dem Elektromobil sicher planen.

Das dünne Ladenetz ist immer noch ein Nachteil der Elektromobilität. Außerdem weichen die realen Verbrauchswerte der E-Autos oft von den im Labor ermittelten Herstellerangaben ab. Raum für Werkzeuge, die den Elektromobilisten das Leben erleichtern.

Der kostenfreie Routenplaner www.vielmobil.info erlaubt Nutzern anhand prognostizierter Verkehrszustände im Rhein-Main Gebiet Routen auszuwählen. Er verfügt auch über eine E-Mobil-Komponente, die vom Betreiber ivm GmbH und dem Fraunhofer Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF bereitgestellt wird. Es erfasst spezielle Anforderungen wie die Restreichweite von Batterien und Lademöglichkeiten anhand der Route.

Zur Berechnung der Reichweite wird eine Verbrauchsberechnung für Elektrofahrzeuge hinterlegt, die die Angaben des Nutzers zur Beladung und Startzeit sowie das prognostizierte Verkehrsaufkommen mit einkalkuliert, damit die Route mit dem niedrigsten Energieverbrauch berechnet werden kann.

Das Fraunhofer LBF berücksichtigt bei seinen in Matlab/Simulink realisierten Algorithmen zur Verbrauchsberechnung den Fahrzeugtyp, Gewicht und Beladung, Außentemperatur, Topologie, Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen der geplanten Strecke. Fahrwiderstände und Antriebsstrangverluste, Heizung, Klimaanlage und andere Verbraucher werden ebenfalls berücksichtigt. Grundlage dafür bieten umfangreiche Messungen mit unterschiedlichsten Elektrofahrzeugen.

Um ganze 25 Prozent unterschätzte der Hersteller eines Kompaktklassefahrzeuges auf einer realen Beispielstrecke den tatsächlichen Verbrauch, während das Fahrzeugmodell des Fraunhofer LBF den Verbrauch um fünf Prozent leicht überschätzte. Damit können Nutzer der Informationsplattform www.vielmobil.info, darauf vertrauen, dass ihre Verbrauchsprognosen konservativ »auf der sicheren Seite« sind.

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