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EEBUS-Spezifikationen für E-Auto-Ladetechnik frei verfügbar

15. Juli 2019, 11:39 Uhr | Hagen Lang
Audi Test-Ladesäule in Neckarsulm beim Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim.
© Audi

Nach letzten Tests im Audi-Werk in Brüssel (unter Beteiligung von EEBUS-Mitgliedern wie SMA, E.ON und innogy) stehen die EEBUS-Spezifikationen für das vernetzte E-Auto-Laden ab jetzt allen Entwicklern kostenfrei zur Verfügung. Serienmäßig ist die EEBUS-Integration beim Audi e-tron dabei.

Das EEBUS Kommunikationsprotokoll SPINE (Version 1.1.1) und die detaillierten Beschreibungen aller definierten Anwendungsfällen und Spezifikationen stehen auf der EEBUS-Webseite zum Abruf zur Verfügung. „Eine einfache Registrierung genügt, wir schaffen damit Fakten und ermöglichen jedermann, die EEBUS Kommunikation in seinen Produkten einzusetzen“ sagt EEBUS Vorstand Peter Kellendonk.  

Mit den im EEBUS-Standard definierten Anwendungsfällen können sich E-Autos und Ladesäulen mit einem Energiemanagement-System über Herstellergrenzen hinweg vernetzen. Alle beteiligten Hersteller bereiten ihre Produkte damit frühzeitig für die Netzintegration der Elektromobilität vor und helfen, den Bedarf an Netzausbau zu minimieren.

„Die Veröffentlichung der standardisierten EEBUS Spezifikationen, auf die bereits mehrere Branchen ihre Lösungen aufbauen, wird ihre internationale Akzeptanz fördern,“ sagt Peter van Praet, der CCO von EVBox, einem der weltweit führenden Hersteller für Ladeinfrastruktur. van Praet weiter: „Wir bekennen uns zu EEBUS als Brücke von unserer Ladeinfrastruktur zum Smart Home und Smart Building.“

Die EEBUS Kommunikation und ihre Anwendungen in der Elektromobilität, der Heizungs- und Elektrotechnik wird bereits von großen Branchenverbänden wie  VDA, VdiK, VDE und BDH unterstützt, die damit energierelevante Produkte ihrer Branchen intelligent in dezentrale Energieerzeugungsanlagen und das Smart Grid integrieren.

Damit hat sich EEBUS zur führenden Lösung für vernetztes Energiemanagement entwickelt. Auch in der Gebäudetechnik setzt sich EEBUS immer weiter durch. Nach TQ-Systems und Hager integriert etwa auch der Elektrokonzern Schneider Electric die EEBUS Use Cases in sein Energiemanagement-System.

„Mit EEBUS ermöglichen wir ein standardisiertes Leistungsmanagement am Hausanschlusspunkt“, sagt Konstantin Elstermann, Head of E-Mobility & Prosumer bei Schneider Electric. Er betont: „Wichtig ist dabei, dass neben E-Autos auch andere große Verbraucher wie etwa die Heizungs- und Klimatechnik in das Energiemanagement einbezogen werden.“

In der Heizungsbranche setzen alle großen Hersteller auf die standardisierte Vernetzung, damit etwa Wärmepumpen und E-Autos ihren Energiebedarf  mit Speichersystemen und dem Stromnetz koordinieren können.  

Um das Energiemanagement in der E-Mobilität weiter zu harmonisieren, arbeitet die EEBUS Initiative seit Anfang 2019 mit der Open Charge Alliance (OCA) zusammen. Während EEBUS die Vernetzung energierelevanter Systeme in Gebäuden standardisiert, hat die OCA mit OCPP den führenden Standard entwickelt, um öffentliche Ladesäulen und deren Managementsysteme zu vernetzen. Die beiden Organisationen tauschen ihre Anwendungsfälle aus und harmonisieren die Schnittstellen zwischen ihren Kommunikationsprotokollen.

Ziel der Kooperation ist es, Ladesäulen in Haushalten, in gewerblichen Parkgaragen und im öffentlichen Raum mit einheitlichen Techniken in das Stromnetz zu integrieren. Damit wird die Gefahr der vielfach beschriebenen „E-Mobility Blackouts“ gebannt und die Elektromobilität stattdessen  zu einer netzdienlichen Komponente im künftigen Strommarkt. Alle erarbeiteten Spezifikationen werden international standardisiert und sind frei zugänglich.


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