Achsverzweigter Antrieb

Erster Rettungswagen mit Hybridmotor

25. Mai 2018, 14:25 Uhr | Hagen Lang
Ingenieure der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und das Unternehmen Ambulanz Mobile haben gemeinsam den Prototyp des Krankentransportwagens mit Hybridantrieb entwickelt.
© Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG

Für Überlandfahrten, aber auch Einsätze an Orten, an denen der Betrieb von Verbrennungsmotoren verboten ist, eignet sich der Prototyp einer achsverzweigten Hybrid-Ambulanz, den Forscher der Otto v. Guericke-Uni Magdeburg und des Unternehmens Ambulanz Mobile vorgestellt haben.

Das sogenannte eDrive-System realisiert eine Trennung des die Hinterachse betreibenden elektrischen Antriebes und des Dieselmotors im Frontbereich. Mit der Trennung der Antriebsstränge werden sowohl Langstreckenfahrten, als auch Intra-Kliniktransporte in Arealen möglich, in denen der Betrieb von Verbrennungsmotoren verboten ist. Der Betrieb kann rein elektrisch oder mit Dieselkraftstoff erfolgen. Die mit dem elektrischen System mit 60 kW Leistung mögliche Höchstgeschwindigkeit liegt momentan bei 90 km/h.

»Noch sind achsverzweigte Hybriden eher selten. Die mechanische Entkopplung des Antriebsstranges stellte die größte Herausforderung bei der Entwicklung des eDrive-Moduls dar«, so Dipl.-Ing. Gerd Wagenhaus vom Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb der Universität Magdeburg. »Dadurch ist eine exakte Auslegung des Elektroantriebs möglich geworden, geeignet für verschiedene Einsatzszenarien im intralogistischen Bereich, also zum Beispiel Kliniktransporte, sowie im Überlandtransport.«

»Bisher gibt es seitens der Hersteller von Basisfahrzeugen im Bereich Krankentransportwagen noch keine Hybridfahrzeuge. Diese Lücke wollen wir schließen, unsere Kunden sollen im Klinikbereich wie auch auf längeren Krankentransporten emissionsfrei unterwegs sein können«, sagt Hans-Jürgen Schwarz, Geschäftsführer von Ambulanz Mobile. Eine Serienzulassung des Prototyps ist geplant.

Die Arbeiten entstanden im Rahmen des Verbundprojektes »COMO - Competence in Mobility«, das mit Geldern des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.


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