Seltene Erden werden selten

Magnete für E-Autos könnten knapp werden

1. Oktober 2020, 10:15 Uhr | Heinz Arnold
Ein Werk der Lynas Corporation zur Gewinnung von Seltenen Erden.
Ein Werk der Lynas Corporation zur Gewinnung von Seltenen Erden.
© Lynas Corporation

Projekte zur Erschließung Seltener Erden schreiten nur langsam voran. Ohne diese können Magnete für die Motoren von E-Autos nicht produziert werden.

So sagen die Experten von Adamas Intelligence voraus, dass die Nachfrage nach Seltene-Erden-Oxiden zum Einsatz in Magneten von 2,98 Mrd. Dollar dieses Jahr auf 15,65 Mrd. USD 2030 explodieren wird.

Insbesondere prognostizieren die Experten ab 2022 eine Unterversorgung für Neodym, Praseodym und Dysprosium voraus. Weltweit dürfte nach Ansicht der Analysten die Fehlmenge an NdFeB-Legierung und Pulver bis 2030 bei 48.000 Tonnen liegen. Das sei ungefähr die Menge, die für 25 bis 30 Millionen E-Autos benötigt werde.

Zudem werde die Nachfrage nach Neodym-, Praseodym- und Didymoxid bis 2030 auf insgesamt 16.000 Tonnen steigen, was ungefähr dem Dreifachen der Jahresproduktion der australischen Lynas Corporation entspreche. Das Unternehmen ist der weltweit zweitgrößte Produzent von Seltenen Erden und der größte außerhalb Chinas. Der Umsatz ist im Finanzjahr 2020 aufgrund der Corona-pandemie von 363,5 Mio. Dollar auf 505 Mio. Dollar zurückgegangen. Laut den Marktforschern von Roskill war China 2018 mit einem Marktanteil von 80 Prozent der größte Produzent Seltener Erden, gefolgt von Australien mit 11 Prozent und den USA mit 8,8 Prozent.

Die Crux aus Sicht von Adamas Intelligence: Die Branche handelt weltweit bisher nur kurzfristig orientiert, als auf Sicht von nur drei bis fünf Jahren. Doch könnte die Nachfrage nach Seltenen Erden für Magnete derart schnell wachsen, dass die bereits schwächelnde Angebotsseite dann kaum mehr mithalten könne.

Nach Ansicht von Adamas wären jetzt umfangreiche Investitionen nötig, um neue Angebotsquellen sowie nachgelagerte Wertschöpfungsketten zu entwickeln. Nur so könnte das Angebot an  Metallen, Legierungen, Magneten und andere Materialien sichergestellt werden, das die Hightech-Branchen weltweit benötigen.


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