Energiespeicher

Schwungmassenspeicher aus Österreich für Elektrofahrzeuge

21. Juni 2012, 11:36 Uhr | Stephan Janouch
Der Schwungradspeicher wird ab Herbst im Testträgerfahrzeug Daten aus der Praxis liefern.
© Clusterland OÖ GmbH

Die Technische Universität Graz entwickelt einen Schwungradspeicher, der Bremsenergie für den Elektroantrieb nutzbar machen soll. Derzeit wird der Prototyp produziert, noch im Sommer gibt es erste Praxistests im Rahmen des Elektromobilitäts-Projektes „Clean Motion Offensive“ des Automobil-Clusters Oberösterreich.

Im Fokus der Grazer Forscher steht derzeit die optimale Auslegung des Schwungradspeichers. Die Innovation an dem für das Projekt „Clean Motion Offensive“ entwickelten „Flywheel“ ist die Realisierung eines Energiespeichers, der trotz der hohen mechanischen und elektrischen Beanspruchungen in mobilen Anwendungen günstig gefertigt werden kann und eine hohe Lebensdauer erreicht.

Das Flywheel ist von der Leistungsdichte her optimal für den Einsatz in Individualfahrzeugen als hocheffizienter Kurzzeit-Energiespeicher sowie zur Abdeckung auftretender Leistungsspitzen geeignet (Boost-Funktion). Dies ist vor allem in Kombination mit Systemen hilfreich, die nur geringe Variationen der Momentanlast bzw. geringe Maximalleistungen erlauben, wie z.B. Batterien oder Brennstoffzellen. Der Einsatz des Flywheels verlängert die Lebensdauer einer E-Fahrzeug-Batterie deutlich.

Gefertigt wird der Prototyp des Schwungradspeichers vom deutschen Unternehmen rosseta Technik Gmbh, das in diesem speziellen Bereich über entsprechende Erfahrung verfügt. Der Motor/Generator muss außerdem mit einer geeigneten Leistungselektronik versehen werden. Für diese Steuerung werden an der TU Graz das grundlegende Konzept erstellt und Wirkungsgrad und Regelung optimiert.

In Kürze sollen die ersten Praxistests starten. Ein Testträgerfahrzeug dient dabei als fahrendes Labor und soll helfen, die Flywheel-Technologie auf Herz und Nieren zu prüfen. Die gewonnenen Daten aus den Testfahrten liefern wichtige Erkenntnisse über die Alltagstauglichkeit der Entwicklung.

Im Projekt CMO arbeiten zwölf Partnerunternehmen zusammen: Der Automobil-Cluster Oberösterreich, Steyr Motors, die TU Graz, KEBA, Lightweight Energy, die Linz Strom GmbH, smart e-mobility, Lagermax, TIC Steyr, die FH Wels, Automotive Solutions und reload multimedia. Das Projekt „Clean Motion Offensive“ wird vom Klima- und Energiefonds mit 4,4 Mio. Euro gefördert.

 


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