Shell-Wasserstoff

Shell eröffnet erste serienmäßige Wasserstoff-Tankstelle

16. Juni 2016, 13:29 Uhr | Hagen Lang
© Shell

In Wuppertal hat Shell die erste serienmäßige Wasserstoff-Tankstelle eröffnet, die als Modell für weitere Wasserstoff-Tankstellen dient. Bis 2023 will Shell mit Partnerfirmen bundesweit 400 solcher Tankstellen errichten, die das Fahren mit Brennstoffzelle in Deutschland praktikabel machen sollen.

Die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoff-Erzeugung dahingestellt: sicher ist, dass seine Herstellung mit regenerativem Strom keine fossile Energie verbraucht und seine Oxidation weder Stickoxide noch Feinstäube freisetzt. Die Bundespolitik hat zudem die Erzeugung von Wasserstoff mit erneuerbaren Energien als Strohhalm entdeckt, mit dem sie die Problematik  der mangelnden Speicherbarkeit fluktuierender Erneuerbarer zu entschärfen hofft. Insofern macht es Sinn, mit Wasserstoff erste Schritte in den Mobilitätsmarkt zu unternehmen. Stijn van Els, Vorsitzender der Geschäftsführung Shell Deutschland Oil GmbH erklärte: „Wir gehen davon aus, dass dieser alternative Antrieb ab den zwanziger Jahren in Märkten wie Deutschland, England, Benelux und den USA eine immer größere Rolle spielt.“

Allerdings fehlt bislang die Infrastruktur für Brennstoffzellen-Autos. Aktuell gibt es in Deutschland ca. 20 Wasserstoff-Tankstellen, davon die weltweit größte in Berlin. Um das Henne-Ei-Problem (ohne PKW keine Tankstellen, ohne Tankstellen keine PKW) zu entschärfen, baut das Unternehmen H2 Mobility ein deutschlandweites Netz. Das Gemeinschaftsunternehmen von AirLiquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total will bis 2023 400 Wasserstoff-Tankstellen errichten.

Die in Wuppertal errichtete Station ist kein Pilot-Projekt mehr, wie etwa die 2011 in Berlin errichtete. Der für die Errichtung verantwortliche Technologiekonzern Linde griff für sie  überwiegend auf standardisierte Komponenten zurück, für Lagerung, Kompression und Betankung. Je nach örtlicher Situation können sie flexibel an die jeweiligen Grundlayouts angepasst werden.

Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur erklärte anlässlich der Eröffnung der Tankstelle: „Elektromobilität mit Brennstoffzelle bedeutet vor allem saubere Mobilität, schnelles Tanken und hohe Reichweite. Die Einrichtung von H2 Mobility-Stationen in konventionellen Tankstellen ist ein wichtiger Schritt für die Wasserstoff-Mobilität. Mit dem ,50-Tankstellen-Programm‘ entsteht ein bundesweites Grundnetz, dessen Aufbau wir mit 28 Millionen Euro fördern.“ 


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