Projekt MerGE von Audi und Bayernwerk

Steuerungstechnologie für das netzdienliche Ladeverhalten

7. Januar 2020, 16:42 Uhr | Hagen Lang
Bayernwerk-Technikvorstand Dr. Egon Westphal (links) und Reimund Gotzel (Vorstandsvorsitzender, Bayernwerk) vor einem Audi e-tron, der Teil eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Audi AG und des Bayernwerks ist.
© Uwe Moosburger/Bayernwerk AG

Sollten Elektroautos in größeren Mengen zugelassen werden, muss eine netzverträgliche Steuerungstechnologie für deren Ladevorgänge zur Verfügung stehen. Audi und das Bayernwerk haben für einen großen Feldversuch die Prototypentechnik entwickelt.

Das Laden von E-Mobilen muss möglichst netzentlastend organisiert werden, um kostenintensiven Netzausbauten vorzubeugen. Für einen groß angelegten und einjährigen Feldversuch nutzen Mitarbeiter der Bayernwerk Netz (Bayernwerk) eine Elektroauto-Flotte, bestehend aus zwanzig Audi e-tron. Die Bayernwerk Netz GmbH ist mit 154.000 Kilometern Stromnetz der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern. In ihren Energienetzen fließen bereits zu 60 Prozent erneuerbare Energien, die aus 300.000 dezentralen Erzeugungsanlagen stammen.

Die Studien-Teilnehmer wohnen im Netzgebiet des Energieunternehmens Bayernwerk und nutzen das vollelektrische Audi Modell künftig im Alltag. Die dazu erforderlichen Ladeeinrichtungen sind mit High-Tech-Messgeräten versehen, die Aufschluss über Mobilitätswünsche und den jeweiligem Netzzustand erfassen.

Audi und das Bayernwerk erhoffen sich von dem Projekt neue Erkenntnisse, welchen Einfluss verschiedene Steuerungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Kostenanreize, auf das Ladeverhalten und damit auf die Netzbelastung oder -entlastung haben. Zudem untersucht das Projekt »MerGE« („Merging Grid & Emobility”), wie lokale Netzengpässe in Niederspannungsnetzen durch das Einbeziehen der E-Mobilität vermieden werden können.

Das Steuerkonzept von »MerGE« testet unter anderem, wie durch lokales Netzmonitoring mittels einer cloudbasierten "lokalen Netzleitwarte" kritische Netzzustände erkannt und prognostiziert werden können. Um diese zu vermeiden, kommuniziert die Netzleitwarte mit dem Home-Energy-Management (HEMS) System des Teilnehmers. Die übermittelten Fahrpläne und Steuerungen werden vom HEMS in konkrete Handlungen der verfügbaren steuerbaren Flexibilitäten (wie z.B. dem Ladepunkt) übersetzt. Dazu wurde in einer Versuchswerkstatt von Audi ein Prototyp des erforderlichen Mess- und Steuerschranks getestet und abgenommen. Damit kann »MerGE« in Kürze starten.

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