Kabelloses Ladekonzept

Testphase in Berlin: Induktives Laden von Elektroautos

12. April 2011, 11:50 Uhr | Corinna Puhlmann
Die Ladestationen können nahezu unsichtbar in jede Umgebung integriert werden.
© Siemens

Siemens stellt das Entwicklungsprojekt »Induktives Laden von Elektrofahrzeugen« vor. Die mit BMW entwickelte berührungslose Technologie funktioniert auch bei kurzen Stopps. Bereits im Juni wird das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt in Berlin in die Testphase gehen.

Eine vollständig im Boden versenkte Spule, die Primärspule, bildet die Verbindung zum öffentlichen Energienetz. Unten am Auto ist eine Sekundärspule. Üblicherweise beträgt der Abstand zwischen acht und 15 cm. Startet der Fahrer das Laden, wird die Primärspule von Strom durchflossen. Als Folge baut sich ein Magnetfeld auf, das in der Sekundärspule einen elektrischen Strom induziert und die Batterie auflädt. Die Effizienz der Leistungsübertragung vom Stromnetz über alle Komponenten bis zur Batterie beträgt dabei über 90 Prozent.

Das Magnetfeld baut sich nur in einem exakt vorbestimmten Raum zwischen den Spulen auf. Daher unterschreitet das System in den zugänglichen Bereichen im und um das Fahrzeug deutlich den international empfohlenen Grenzwert von 6,25 Mikrotesla für ein magnetisches Feld.

Die induktive Energieübertragung der Forscher von Siemens Corporate Technology würde automatisiertes Laden schon bei kurzen Stopps, beispielsweise in Taxiwarteschlangen erlauben.

Ab Mai wird ein Prototyp mit einer Ladeleistung von 3,6 Kilowatt in einem Elektrofahrzeug getestet. In dem Feldtest ab Juni in Berlin sollen die notwendigen Verbesserungen für den Übergang zu einer Integration in Serienfahrzeuge unter realen Bedingungen ermittelt und Kundenfeedback eingeholt werden, um in Zukunft kundenorientierte Ladelösungen anbieten zu können. Zusätzlich ist das System geeignet für eine intelligente Energienutzung, bei dem hauptsächlich Stromüberschüsse an Sonnen- und Windkraft genutzt werden und das Elektroauto auch als Zwischenspeicher für Strom dient.


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