Digitalisierung

42 Prozent der deutschen Kommunen sind nur teilweise vorbereitet

19. Januar 2017, 17:52 Uhr | Hagen Lang
© Fotolia, Argus

Laut der Kommunalbefragung des VDI stehen 42 Prozent der deutschen Kommunen beim Thema »Digitalisierung« etwas auf dem Schlauch und sind nur teilweise auf die Veränderungen vorbereitet. Besser sieht es beim Thema energetische Gebäudesanierung aus.

Digitalisierung ist ein Querschnittsthema, das viele Bereiche berührt. Doch bei einem Viertel der kontaktierten Kommunen konnte im Vorfeld der Online-Befragung noch nicht einmal E-Mail-Adresse ermittelt werden. Unter den letztlich vollständig befragten deutschen Kommunen (11.084 Gemeinden insgesamt) bezeichneten sich 42 Prozent als nur teilweise auf die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen vorbereitet. Ein Fünftel sieht sich sogar schlecht aufgestellt. Die vom VDI mit der Universität Hohenheim durchgeführte Studie  hat der Verband auf der Messe BAU 2017 in München vorgestellt.

Breitbandausbaukonzepte gibt es nur in sehr wenigen Städten, doch das Fehlen von Breitbandverkabelung wird aus technischer Sicht als Hauptgrund für eine mangelnde Digitalisierung genannt. Häufiger als die technischen, verhindern die finanziellen Hürden (53 Prozent) die kommunale Digitalisierung. Man sieht das Thema als freiwillige Aufgabe, oder Aufgabe von Bund und Ländern. Fehlendes geschultes Personal (43 Prozent), viele ältere Mitarbeiter ohne Computeraffinität und Know-how, sowie ein Mangel an Fachkräften und Organisationskonzepten täten ein Übriges.

Das Thema Sanierung des öffentlichen Gebäudebestandes ist immerhin – unabhängig von ihrer Größe - drei Vierteln der befragten Kommunen wichtig. Die Steigerung der Energieeffizienz wird von den Kommunen als gleichrangig bedeutend eingeschätzt, sowohl bei öffentlichen, wie privaten Gebäuden. »Das Bewusstsein für die Sanierungsbedürftigkeit des Gebäudebestands dürfte insbesondere in Verbindung mit dem Einsparungspotenzial bei Verbrauchskosten und der Förderungsfähigkeit von energetischen Sanierungen zu sehen sein«, erklärt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Architekt Dirk Henning Braun, Inhaber des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie an der RWTH Aachen und Mitglied des Vorstands der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik.

Mit der Vokabel »Ressourceneffizienz« können die Kommunen dagegen wenig anfangen, sie sehen sie häufig als Synonym für Energieeffizienz. Prof. Dr.-Ing. Ralf Holzhauer, Vorstandsmitglied im Energieinstitut der Westfälischen Hochschule und Mitglied des Vorstands der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt: »Umfassende Förderprogramme für Ressourceneffizienz sind notwendig, die Kommunen können dies nicht ohne finanzielle Unterstützung leisten.«

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