Mittelstand und Energiewirtschaft

Corona-Krise bringt Digitalisierungsschub

7. Mai 2020, 12:42 Uhr | Hagen Lang
Die Digitalisierung erhält durch Corona einen gehörigen Schub.
© Bild: Adobe Stock

Über zwei Drittel der im edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation organisierten IT-Dienstleister erwarten, dass die Corona-Krise den „Digitalisierungs-Turbo“ in der Energiewirtschaft zündet. Dies sieht die Kreditanstalt für Wiederaufbau für den gesamten Mittelstand ähnlich.

Kein Hype, sondern die Einleitung dauerhafter Veränderungen bei Arbeitsweise und Geschäftsmodellen. Das wird laut Umfrage des edna Bundesverbandes Energiemarkt & Kommunikation e.V. das Vermächtnis der Corona-Krise in der Energiebranche sein. Drei Viertel der Befragten erwarten einen Schub bei neuen Technologien und Geschäftsmodellen.

Dementsprechend sieht sich schon heute die überwiegende Mehrheit der Befragten IT-Unternehmen gut ausgelastet. 62 Prozent gaben an, dass sie bis heute keinen durch die Corona-Krise verursachten Umsatzrückgang verzeichnen mussten, 28 Prozent registrierten dagegen ein Minus von über 10 Prozent. Kurzarbeit, bzw. „Notbetrieb“ wegen fehlender Aufträge oder Kontaktsperren wird nur in drei Fällen berichtet.

Dies deckt sich mit der aktuellen Einschätzungen der Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau: "Viele Unternehmen sind plötzlich zur Digitalisierung gezwungen: Sie probieren Homeoffice und virtuelle Zusammenarbeit aus, etablieren in Zeiten geschlossener Läden und Gaststätten einen digitalen Vertrieb oder ersetzen papierbehaftete Arbeitsprozesse durch digitale", resümiert Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW-Bankengruppe.

Schon vor Corona identifiziert die KfW in 40% der Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsprojekten Gesamtinvestments von 19 Mrd. EUR pro Jahr in Deutschland. Die durchschnittlichen Digitalausgaben liegen aber noch bei nur 17.000 EUR pro Unternehmen. Die Corona-Krise wird die Digitalisierung beschleunigen, das dies aber nicht „organisch“, von sich aus geschieht, veranlasst die KfW zu einem zwiespältigen Fazit:

„Die Digitalisierung kommt zwar immer mehr in der Breite des deutschen Mittelstands an - die Masse der mittelständischen Unternehmen vollzieht sie bisher allerdings in kleinen Schritten“, so Dr. Fritzi Köhler-Geib. Und weiter: „Die aktuelle Corona-Krise wird hier eine Zäsur setzen und als Beschleuniger der digitalen Transformation im Mittelstand wirken. Gerade jetzt zeigt sich besonders, welche Wettbewerbsvorteile sich durch digitalisierte Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse ergeben.“

Die Arbeit und Kommunikation der von edna befragten Unternehmen findet soweit möglich derzeit vom Homeoffice aus statt, an die Stelle von persönlichen Treffen sind verstärkt Web-Konferenzen getreten. Dabei stellte ein Viertel der Betriebe fest, dass die häusliche Bandbreite des Internets der Mitarbeiter den Anforderungen nicht gewachsen ist, bzw. Probleme mit den firmeneigenen Virtual Private Networks auftreten. Gerade bei den schlechter bezahlten Jobs wurde die technische Ausstattung als das Nadelöhr des Homeoffice identifiziert.

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