Daten im Energiesektor

Dena empfiehlt Anreize für mehr digitalen Informationsaustausch

7. Juli 2022, 12:44 Uhr | Kathrin Veigel
Die Dena skizziert in ihrer aktuellen Analyse den Weg in Richtung einer energiewirtschaftlichen Datenökonomie.
© Dena

Wenn Datenaustausch einen betriebswirtschaftlichen Wert hat, sind Marktakteure in der Energiebranche eher bereit, ihre Datensätze aufzubereiten und anderen bereitzustellen. Eine florierende Datenökonomie kann die Digitalisierung und damit auch die Energiewende vorantreiben, so eine Dena-Analyse.

Daten sind die Grundlage der Digitalisierung im Energiesektor. Ihre Bereitstellung ist daher von entscheidender Bedeutung für die Energiewende. Da der Datenaustausch zwischen den Akteuren der Branche aktuell jedoch nicht ausreichend ist, bleiben datengetriebene Lösungen und innovative Geschäftsmodelle bisher hinter den Erwartungen zurück.

Wie sich durch Marktanreize die Bereitstellung von Daten fördern lässt, zeigt eine heute veröffentlichte Analyse »Datenökonomie in der Energiewirtschaft« des Pilotierungslabors Future Energy Lab der Deutschen Energie-Agentur (Dena). Sie umfasst den Status quo der Erhebung, Übertragung und des Austausches von Daten im Energiesektor, erklärt Anreize sowie Herausforderungen einer potenziellen Datenökonomie und skizziert, wie eine zukunftsträchtige Dateninfrastruktur realisiert werden kann. 

Philipp Richard, Leiter des Bereichs Digitale Technologien & Start-up Ökosystem der Dena, erklärt dazu: »Unsere Analyse ist eine der ersten Publikationen, die diese Thematik systematisch betrachtet. Die Dena und das Future Energy Lab leistet hier echte Pionierarbeit. Ohne einen florierenden und qualitativ hochwertigen Austausch von Daten, bleibt die Digitalisierung in der Energiewirtschaft eine wenig greifbare Hoffnung. Wenn Daten einen Wert erhalten und gehandelt werden, besteht bei den einzelnen Akteuren inhärent ein Anreiz Daten so aufzubereiten, dass sie für andere Akteure interessant sind. Die abstrakte Forderung nach offenen Daten greift zu kurz, da natürlich in Teilen ein berechtigtes Interesse besteht, unternehmenseigene Daten nicht kostenlos zur Verfügung zu stellen.«

Damit eine Datenökonomie in der Energiewirtschaft Fuß fassen kann, sind laut der Analyse eine Reihe von Maßnahmen notwendig. Dazu zählt etwa, konkrete Leitlinien für die Strukturierung und Aufbereitung von Daten zu etablieren, den regulatorischen Rahmen zur Schaffung ökonomischer Anreize (zum Beispiel Innovationsprämien) anzupassen sowie Datenplattformen oder unmittelbare Austauschoptionen zu entwickeln, die einen technisch reibungslosen Datenfluss zwischen den Akteuren fördern. Weiterhin empfiehlt die Analyse, konkrete Pilotprojekte zum Beispiel im Rahmen von Förderwettbewerben durchzuführen, die den Mehrwert der Datenökonomie öffentlichkeitswirksam hervorheben. 

»Diese Thematik stellt eine wesentliche Säule der Energiewirtschaft der Zukunft dar. Sie verdient daher größere Aufmerksamkeit in der Energiebranche und Politik. Wir hoffen, mit der Analyse und unseren Handlungsempfehlungen eine wichtige Debatte über die Rolle von Daten zum Gelingen der Energiewende anzustoßen und wichtige Akteure in der Branche für das Thema zu sensibilisieren«, ergänzt Philipp Richard. 


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