Für Biogasanlagen, Erdgasleitungen und Verdichterstationen

Esders: Schnellere Lokalisierung gefährlicher Gas-Leckagen

23. Januar 2014, 7:03 Uhr | Heinz Arnold
Mit der GasCam von Esders lassen sich Gaslecks an Biogasanlagen, Erdgasleitungen und Verdichterstationen detektieren und einschätzen.
© Esders

Die Betreiber von Biogasanlagen unterschätzen häufig die Kosten, die selbst kleinste Leckagen verursachen. Dabei führen diese regelmäßig zu fünfstelligen Verlusten – ganz zu schweigen von der Gefahr für Leib und Leben, die von dem austretenden hochexplosiven Methan ausgeht.

Bisher wurden Leckagen mit herkömmlichen Flammen-Ionisations- oder Halbleiter-Gasdetektoren aufgespürt, was jedoch sehr aufwändig, zeit- und kostenintensiv ist. Dies gilt auch für die Überprüfung von Verdichteranlagen, Rohrbrücken und anderen freiliegenden Rohrleitungen der Erdgasindustrie.

Methan aus 100 m Entfernung detektieren

Deshalb hat Esders die GasCam weiter entwickelt. Die neue Kamera wiegt mit 6 kg nur noch halb so viel wie der Vorgängertyp und kann Methan bei der Überprüfung von Biogasanlagen aus einer Entfernung von bis zu 100 Metern detektieren. Im Gegensatz zu Kameras, die Gas maximal als grauen Schleier anzeigen, wodurch Fehlinterpretationen möglich sind, zeigt die GasCam Methanaustritte in Echtzeit als farbige Gaswolke an, deren Abstufung auch über die jeweilige Konzentration Auskunft gibt.

GasCam spürt Gaslecks auf

Methanlecks mit der GasCam aufspüren
© Esders
Methanlecks mit der GasCam aufspüren
© Esders
Methanlecks mit der GasCam aufspüren
© Esders

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135 Euro Schaden pro Tag

»Weil Erdgas ein brennbares Gas ist, besteht grundsätzlich die Gefahr einer Entzündung oder Explosion«, erklärt Bernd Esders, Geschäftsführer der Esders GmbH. »Die turnusmäßige Dichtheitsprüfung von Anlagen dient somit dem frühzeitigen Erkennen von Leckagen sowie der Vermeidung von Schäden.« Das austretende Methan ist zudem ein um den Faktor 25 stärkeres Klimagas als CO2, weshalb es eine signifikante Belastung für die Umwelt darstellt. Doch auch für die Rentabilität der jeweiligen Biogasanlage sind Leckagen fatal. »In einem Fall trat Gas aus einem Riss in der Folienabdeckung aus, was einen erhöhten Substrateinsatz von drei Tonnen pro Tag erforderlich machte, wobei der Preis für eine Tonne bei 45 Euro liegt. Daraus ergibt sich ein Einsparpotential von 135 Euro pro Tag beziehungsweise mehr als 49.000 Euro im Jahr, wenn die Leckage gefunden und geschlossen wird«, so Esders.

Farbige Bilder in Echtzeit bei leichtem Handling

Dennoch wurde bisher meist nur mit herkömmlichen Flammen-Ionisations- oder Halbleiter-Gasdetektoren versucht, Leckagen aufzuspüren. Das erweist sich als äußerst aufwändig, zeit- und kostenintensiv. Nicht zuletzt deshalb, weil direkt an den oft schwer zugänglichen gasführenden Leitungen und Behältern einer komplexen Anlage gemessen werden muss. Zudem sind Fehler nicht ausgeschlossen, weil Gasaustritte häufig pulsierend in Intervallen auftreten, so dass sie übersehen werden können.

Deshalb werden nun immer häufiger Kameras verwendet, die austretende Gaswolken aufspüren und auf einem Bildschirm visualisieren. Sie zeigen das Methan allerdings nur in Grautönen an, weshalb die Lecks leicht übersehen werden können. »Die Prüfung einer großen Anlage mit diesen Kameras nimmt unter Umständen einen ganzen Tag in Anspruch. Bei Grau-in-Grau-Anzeigen ist eine erhebliche Konzentration notwendig, die mit der Zeit auch nachlässt, ebenso ist eine Abschätzung der Ausbreitung bei monochromen Bildern fast unmöglich«, so Esders.

Deshalb hat sein Unternehmen mit der GasCam eine mobile Infrarot-Messeinheit entwickelt, die in Echtzeit Undichtigkeiten in gastechnischen Anlagen erkennt und dem jeweiligen Messtechniker sofort ein farbiges Bild der austretenden Methanwolke zur Verfügung stellt.

Leckagen an schwer zugänglichen Stellen erkennen

Die neu entwickelte GasCamSG produziert ein Infrarot-Videobild mit einer Auflösung von 384 x 288 Pixel, das durch ein Falschfarbenbild von dem ausströmenden Gas überlagert wird. So lassen sich Leckagen vor jedem Hintergrund visualisieren und kleinste Leckagen an bisher schwer zugänglichen oder unvermuteten Stellen erkennen. Um die Kamera noch handlicher zu machen, ist auch das Lithium-Ionen-Akkupack abnehmbar. Der LWIR-Spektralbereich stellt eine rauschäquivalente Säulendichte von Methan von bis 50 ppm x m dar. Die Brennweite beträgt 25 mm bei einem Bildfeld von 360 mrad x 280 mrad und einer motorisierten Fokussierung. Darüber hinaus verfügt die GasCam über einen eingebauten GPS-Empfänger für die Dokumentation der Messposition.

GasCam plus Services von Esders

Die Überprüfung mit der GasCam lohnt sich für Anlagenbetreiber, -hersteller und Behörden besonders bei der Abnahme einer neuen oder reparierten Anlage, vor Ablauf der Gewährleistungsfrist, bei Verdacht auf Gasaustritt durch Geruchsemissionen oder Differenzen zwischen Substratinput und Gasausbeute. Für die Erdgasindustrie gelten turnusmäßige Prüfungsintervalle entsprechend dem Regelwerk des DVGW. Dazu bietet Esders auch eine Dienstleistung an, in deren Rahmen die hochspezialisierten Techniker des Unternehmens die betreffende Anlage professionell überprüfen.


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