Vor allem Softwarehäuser, IT-Dienstleister und Internetfirmen stellen ein

Goldene Zeiten für Software-Entwickler

3. November 2010, 13:09 Uhr | Corinne Schindlbeck
Die Zahl der offenen Stellen für IT-Spezialisten ist gegenüber letztem Jahr um 40 Prozent auf 28.000 gestiegen. Mit 843.000 Arbeitsplätzen ist die ITK-Branche mittlerweile zweitgrößter Arbeitgeber in der Industrie.
© Bitkom

Die Zahl der offenen Stellen für IT-Spezialisten ist gegenüber letztem Jahr um 40 Prozent auf 28.000 gestiegen. Mit 843.000 Arbeitsplätzen ist die ITK-Branche mittlerweile zweitgrößter Arbeitgeber in der Industrie.

Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche Informationstechnik, Telekommunikation und Internetdienste ist in diesem Jahr auf den Rekordwert von 843.000 gestiegen – rund 8.000 mehr als vor einem Jahr. Die Unternehmen sind damit hinter dem Maschinenbau zweitgrößter Arbeitgeber in der deutschen Industrie – noch vor der Automobil- oder der Elektroindustrie, teilt der Branchen-Verband Bitkom mit.

Gleichzeitig ist die Zahl der freien Stellen für IT-Spezialisten kräftig gestiegen. Aktuell gibt es laut Bitkom rund 28.000 offene Stellen für IT-Experten in Deutschland. Das sind 8.000 mehr als im Vorjahr – ein Plus von 40 Prozent. 11.200 freie Stellen entfallen auf die Kernbranchen Informationstechnik und Telekommunikation (ITK), 16.800 auf andere Wirtschaftszweige. Diese neuen Daten ergeben sich aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bitkom unter 1.500 Unternehmen.

»Der Mangel an IT-Spezialisten ist ein strukturelles Problem, das von der Wirtschaftskrise nur vorübergehend gemildert wurde«, erklärt Bitkom-Präsident Prof. Dr. August- Wilhelm Scheer. »Mit der konjunkturellen Erholung kommt das Fachkräfteproblem mit voller Wucht zurück.« Vor allem Softwarehäuser, IT-Dienstleister und Internetfirmen stellen ein. Dringend gesucht sind Software-Entwickler und Mitarbeiter für den internen IT-Support. Fast die Hälfte (47 Prozent) der befragten IT-Unternehmen sagt, dass es einen Fachkräftemangel bei IT-Experten gibt. Einen wesentlichen Grund für diese strukturelle Lücke sieht der Bitkom »neben den Schwächen des deutschen Bildungswesens« im »steigenden Bedarf an Hochqualifizierten«. Zwei Drittel der Firmen geben an, dass sie in Zukunft mehr IT-Experten mit Hochschulabschluss benötigen. »Die Anforderungen an die Bewerber wachsen mit der technologischen Entwicklung«, erklärt Scheer. »Die Hochschulen können diesen Bedarf schon seit Jahren nicht decken.« Gleichzeitig würden viele Bewerber um Ausbildungsplätze in den IT-Berufen den Anforderungen nicht mehr gerecht. Laut Bitkom hätten so 29 Prozent der Unternehmen freie Stellen für Auszubildende in den IT-Berufen nicht besetzen können, weil geeignete Bewerber fehlten. Wegen des schärfer werdenden Expertenmangels fordert der Bitkom neue Anstrengungen in der Bildungspolitik und bei der Zuwanderung.


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