Peter Kellendonk im Interview

Gute Perspektiven für die KEO GmbH, das IoT und den EEBus

17. Mai 2016, 15:42 Uhr | Hagen Lang
© Kellendonk Elektronik GmbH

Peter Kellendonk Geschäftsführer der KEO GmbH erklärt, warum die Übernahme der Intenieurteams seiner Kellendonk Elektronik GmbH durch Viessmann mitnichten das Ende seiner IoT-Aktivität bedeutet und welch gute Zukunft er für IoT, KEO GmbH und den EEBus sieht.

Smarterworld.de: Die Kellendonk Elektronik hat in den vergangenen Jahren erfolgreich Entwicklungsarbeit für die unterschiedlichsten Hersteller geleistet. Warum trennen Sie sich jetzt von dem Unternehmen, ausgerechnet in einer Zeit in der alle Welt ihre Produkte „smart“ und „connected“ machen will. Glauben Sie nicht mehr an den Erfolg des IoT?

Peter Kellendonk: Ganz im Gegenteil, ich sehe gerade jetzt das IoT vor einem Durchbruch. Die Digitalisierung trifft nun genau jene Branchen, für die wir bisher so gute Entwicklungsarbeit geleistet haben. Der Geschäftserfolg vieler Firmen wird in Zukunft auch von der Frage abhängen, wie sie die Schnittstelle ihrer Produkte zu der neuen IoT Welt gestalten.

Ich weiß mein Elektronik Team bei Viessmann nun in besten Händen. Das können sich die Kunden weiter auf gute Entwicklungs-  und Grundlagenarbeit verlassen. Ich persönlich fokussiere mich zukünftig auf die Frage, wie man diese Schnittstelle gestaltet und möglichst viele Geräte „smart“ und „connected“ machen kann.

Smarterworld.de: Geschäftsführer der KEO GmbH bleiben Sie, was macht die Aufgabe für Sie attraktiv?

Peter Kellendonk: Ein Aspekt des IoT ist die Festlegung der Daten, die die eigenen Produkte (z.B. ein Heizungssystem) mit der übrigen Produktwelt (z.B. ein Elektromobil) oder der Cloudwelt (z.B. Energieservice) austauschen kann.

Der andere Aspekt ist die Festlegung der physikalischen Schnittstellen: Nehme ich WLAN, Thread oder nutze ich Ethernet.

Wir sorgen dafür, dass die Geräte unserer Kunden konnektiv werden. Wir kennen uns aus mit IoT Architektur und embedded Software Design, egal ob C++, Java oder andere Sprachen. Technologien wie z.B. WLAN, Thread, MQTT oder Modbus sind unser tägliches Geschäft.

Wir beschäftigen uns mit Iotivity (OCF) oder Alljoin. Kommen neue Trends sind wir schon dabei und lotsen unsere Kunden durch diesen Parcours. Dabei lassen wir die aus der Energiewirtschaft und IT Security kommenden Anforderungen nicht aus dem Auge: So arbeiten wir etwa aktiv an der HAN/CLS Standardisierung mit. Ein unglaublich attraktiver und dynamischer Zukunftsmarkt, darauf konzentriere ich mich nun als Geschäftsführer der KEO

Smarterworld.de: Sie wollen sich mit der KEO GmbH um die die Integration des EEBus Standards kümmern, welche Services wird die KEO GmbH konkret anbieten?

Peter Kellendonk:  Im EEBus Verein treffen sich die Hersteller und erarbeiten gemeinsame Use Cases und die davon abgeleiteten Datenmodelle, mit denen Sie zukünftig mit der Außenwelt kommunizieren. Wir helfen unseren Kunden, ihre Geräteschnittstelle dementsprechend zu realisieren.

Wir haben dafür EEBus-SW Stacks sowohl in C++ als auch in JAVA entwickelt, so dass wir hier flexibel auf unsere Kunden eingehen können,  vom einfachen Gerät bis zum Multitechnologie- Gateway. Es macht für die allermeisten Kunden wenig Sinn, einen eigenen Stack zu entwickeln.

Wir entwickeln heute bereits die Connectivity- Software für eine Vielzahl von Geräten, kennen uns aufgrund der Historie hervorragend mit Hardware aus, arbeiten aktiv im EEBus-Verein mit - beste Voraussetzungen also, unsere Stacks und unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Kurz gesagt: Der gemeinnützige Verein macht das Paperwork, wir die darauf basierende Software. Diese Dualität bringt die Sache wirklich nach vorne.

Smarterworld.de: Die EEBus-Spezifikationen werden offen gelegt, welche Perspektiven ergeben sich hieraus?

Peter Kellendonk: Nur ein offener Standard wird sich global durchsetzen. Da sind wir uns mit unseren internationalen Partnern einig. Die Offenheit wird zu mehr Konvergenz zwischen den großen IoT- und Smart Energy Initiativen führen, zu einer weit größeren Verbreitung und nicht zuletzt zu einem Push in der App-Branche. Diese geht mit solchen Dingen spielerischer um, als ich es aus meiner Erfahrung mit der Industrie kenne.

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