Stromexporteur Deutschland

Leserbrief: Stromexport ja, aber zu welchen Zeiten?

31. März 2011, 15:54 Uhr | Corinna Puhlmann

Zum Artikel »Erneuerbare Energien können Atomkraft in Deutschland schnell ersetzen« sind bei uns zahlreiche Leserbriefe eingegangen, die zeigen, wie emotional diese Diskussion geführt wird – was bei dem Thema auch nachvollziehbar ist. Doch die sachliche Diskussion findet ebenfalls statt.

So wollte zum Beispiel ein Leser folgende Aussage des BEE-Präsidenten Dietmar Schütz nicht unkommentiert lassen.

Schütz: »Im Jahr 2007 standen bis zu sechs Reaktoren still. Trotzdem hatte Deutschland in dieser Zeit einen der höchsten Strom-Exportüberschüsse in der Geschichte des Landes. Deshalb könnten mindestens die sieben ältesten Meiler sofort vom Netz gehen, ohne dass es zu Versorgungsengpässen kommt.«

Leserbrief: Die Story vom Stromüberschuss ignoriert vollkommen, dass nicht die Summe der kWh eines Jahres zählt, sondern das, was von nichterneuerbaren Energien zugesteuert werden muss, wenn Wind nicht weht und Sonne nicht scheint und gleichzeitig der Bedarf hoch ist. Wenn in solchen Phasen der Strom aus Frankreich bezogen werden muss, nützen auch ein paar Prozent Stromüberschuss (3,3 Prozent im Jahr 2009) nichts. »Höchster Stromüberschuss« - wer merkt da schon, dass es nur 3,3 Prozent waren und das noch zum falschen Zeitpunkt.
Die Promoter der EE - das wird regelmäßig ausgeblendet - sind neben Idealisten doch vor allem diejenigen, die von staatlich verordneten Übergewinnen profitieren. Solarfirmen mit Eigenkapitalrenditen über 20 Prozent und bis zu 44 Prozent, oder Umsatzrenditen von 20 Prozent bis 30 Prozent, das spricht eine klare Sprache. Andere Unternehmen müssen sich das am Markt erwirtschaften, diese Firmen hängen an Verordnungen und manipulieren Politik und öffentliche Meinung nach Strich und Faden.

Absender ist der Redaktion bekannt.


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