Ökoinstitut/Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung

Markt für Blockheizkraftwerke: Satte Zuwächse

14. Dezember 2010, 8:23 Uhr | Karin Zühlke
BHKWs helfen Energieressourcen effizienter zu nutzen.
© Vaillan/Honda

Der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Blockheizkraftwerken (BHKW) nahm in Deutschland im vergangenen Jahr trotz Wirtschaftskrise um 49 Prozent zu, so die Analyse des Ökoinstituts und des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung. Ähnlich positive Zahlen erwarten die Verbände auch für 2010 und 2011.

Diese Angaben beziehen sich sowohl auf Anlagen, die nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG), als auch solche, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden.

»Mit einem Zuwachs der im Inland neu installierten Leistung an Motor-Blockheizkraftwerken (BHKW) von 348 auf 520 Megawatt ( + 49%)«, berichtete Sabine Gores vom Ökoinstitut, »konnte der deutsche Markt 2009 trotz Wirtschaftskrise gegenüber dem Vorjahr kräftige zulegen, nachdem der Absatz 2008 noch stark rückläufig gewesen war.« Dies zeigen die nun vorliegenden Ergebnisse der letzten Umfrage bei deutschen BHKW-Herstellern. Parallel verlief die Entwicklung der Anzahl der installierten Anlagen. Mit 5706 BHKW-Modulen wurde im Vergleich zu 2008 (3806) ein Zuwachs um 50% erzielt. Schärfer wehte der Wind der globalen Finanzkrise dem Anlagenexport ins Gesicht. Hier kam es 2009 zu einem erneuten Rückgang um 24% von 680 auf 515 Megawatt, nachdem auch schon 2008 ein Rückgang um 28% zu verzeichnen gewesen war. Die Höhe der gesamten Stromleistung aller bestehenden BHKW in Deutschland schätzt Gores auf etwa 3.500 Megawatt.

Maßgeblich begünstigt wurde diese Entwicklung durch das Inkrafttreten des neuen KWKG und des novellierten EEG sowie im Bereich der Kleinst-Anlagen auch durch das Mini-KWK-Impulsprogramm, dessen Nicht-Verlängerung in 2010 allerdings bei einigen auf diesen Größenbereich spezialisierten Herstellern zu spürbaren Absatzrückgängen geführt hat.
»KWK«, erläuterte Adi Golbach, Bundesverband KWK, »hilft, Energieressourcen effizienter zu nutzen, und kann so maßgeblich dazu beitragen, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß zu verringern.« Insgesamt würden durch die seit 2002 erfassten Motoren-BHKW jährlich ca. 18 Millionen Tonnen CO2 eingespart, ein signifikanter Teil der insgesamt bisher erzielten CO2-Minderung. Die großen Heizkraftwerke in Industrie und Fernwärmeversorgung seien darin noch nicht berücksichtigt. Der KWK-Ausbau erweise sich jedoch auch als ein wesentliches Element zur Stabilisierung der Realwirtschaft in Zeiten der Finanzkrise und immer noch oder erneut hasardierender spekulativer Finanzströme. Für das im integrierten Energie- und Klimapaket verankerte Ziel einer Verdopplung des KWK-Anteils an der Stromerzeugung bis 2020 sei allerdings noch ein deutlich höherer Anstieg der Neuinstallationen in allen Bereichen des Wärmemarktes erforderlich.



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