Exytron-Anlage Augsburg

Rettungsring der Energiewende

11. September 2018, 12:25 Uhr | Hagen Lang
Die Technologie ist im Anwesen untergebracht.
© swa/ Thomas Hosemann

Damit die Energiewende vorangeht, bekommt Power2Gas politisch jetzt die Joker-Rolle zugewiesen. Ein Augsburger Projekt verbindet als weltweit einziges PV-Strom mit Batteriespeichern, einer Elektrolyse und Methanverbrennung bei geschlossenen CO2-Kreislauf und einem Geschäftsmodell im Gebäudebereich.

Nicht nur die Schwankungsintensität erneuerbarer Energien bereitet derzeit Probleme, auch die »Dekarbonisierung« von Energieerzeugung und -verbrauch stocken und die Preise laufen aus dem Ruder: Die Energiewende bescherte Deutschland (neben Dänemark) die höchsten Strompreise Europas. 38,6 Prozent des Stromverbrauches stammten 2017 aus fluktuierenden erneuerbaren Energien, 1,4 Milliarden Euro kostete deren Bändigung durch Einspeisemanagement und Kraftwerks-Redispatch.

Auf Gebäude entfallen 40 Prozent des deutschen Energiebedarfes. Um die politisch beschlossene »Klimaneutralität des Gebäudebestandes bis 2050« zu realisieren, müsste dessen Primärenergieverbrauch um 80 Prozent sinken. Beschlossen ist auch: Verglichen mit 1990 soll Deutschland bis 2020 den Treibhausgas-Ausstoß um 40 Prozent verringern und um 80 bis 95 Prozent bis 2050. Technologien dafür existieren (bislang) nicht.

Um diesen gordischen Knoten zu sprengen, bringen neueste Studien nun die Elektrolyse ins Spiel: die Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff durch Ökostrom, in Überschuss-Zeiten. Die aktuellste „Leitstudie Integrierte Energiewende: Impulse für die Gestaltung des Energiesystems bis 2050“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) weist den „synthetischen Energieträgern“ wie Wasserstoff eine zentrale Rolle zu, denn diese lassen sich im Gegensatz zu erneuerbarem Strom zu annehmbaren Kosten speichern.

130 bis 164 Terawattstunden jährlich, immerhin über ein Viertel des deutschen Stromverbrauches, will die Studie 2050 an synthetischen Brennstoffen aus Ökostrom erzeugt sehen und fordert bis 2030 den Aufbau von 15 GWh Elektrolysekapazitäten in Deutschland.

 

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