GE und Handelsblatt haben in Berlin die als »Oscar der Energiewende« vermarktenden Energy Awards 2014 verliehen. Es gab Preise für ein energiesparendes Aluminiumwerk, einen Enabler Virtueller Kraftwerke, ein Plusenergiehaus, ein E-Mobil-Ladekonzept sowie einen vorbildlicher Energieversorger.
Aus 15 Finalisten wählte eine Jury aus Energieexperten, Politikern und Medienvertretern fünf Preisträger aus. Den bilanziell beeindruckendsten Beitrag zum Energiesparen lieferte der Aluminiumhersteller ALUNORF aus Neuss bei Düsseldorf ab. Er entwickelte mit dem Anlagenbauer Otto Junker neue Glühöfen, die Abwärme in Abkühlphasen ausnutzen und so erheblich Strom in der Aluminiumproduktion einsparen. Die seit eineinhalb Jahren in Betrieb befindlichen Öfen verringern den Energieverbrauch gegenüber den alten Modellen um 45 Prozent. In sechs Jahren wird sich die Investition von 7,59 Millionen Euro über die eingesparten Energiekosten amortisiert haben.
Die Next Kraftwerke erhielten für ihre Vernetzung von Besitzern kleiner regenerativer Energieerzeugungsanlagen zu einem Virtuellen Kraftwerk den Preis als Startup des Jahres. Den Strom von PV-, Biogas-, Wind- und Wasserkraft-Anlagen vermarkten die Kölner an der Strombörse. Die SCADA-Software und die »Next«-Box des Unternehmens ermöglichen die reibungslose Zusammenschaltung und Abrechnung der Kleinkraftwerke.
Für ihr Engagement beim Aufbau des »Plusenergiedorfes« Wildpoldsried im Allgäu und den gleichzeitigen Ausbau der Überlandleitungen, mit dem der in Wildpoldsried erzeugte volatile Regenerativstrom ins Netz integriert wird, erhielten das Allgäuer Überlandwerk (AÜW) den Preis »Stadtwerk des Jahres«. Das AÜW hat mittlerweile die Energieberatungsfirma Egrid ausgegründet, mit denen das Know-how aus der Allgäuer Energiewende vermarktet wird.
Ubitricity ist ein Berliner Startup-Unternehmen, das Mess-und Abrechnungsintelligenz aus E-Mobil-Ladestationen in ein einzelnes Kabel integriert hat. Damit ist es prinzipiell möglich, ein E-Mobil an jeder Netzsteckdose aufzuladen und am Monatsende die Stromabnahme zu bezahlen. Ein teures Lade-Infrastrukturnetz soll so vermieden werden. Im notorisch finanzschwachen Berlin wurden für knapp 500 Euro pro Mast bereits Straßenlaternen mit Ladeanschlüssen versehen. Das Projekt war der Jury den Preis für das »Fortbewegungsmittel des Jahres« wert.
Als »Energiehaus des Jahres« wurde das Plus-Energiehaus der Architekten Karsten Tichelmann und Frank Kramarczyk ausgezeichnet. Bilanziell erzeugt das umgebaute Haus mehr Energie, als es über das Jahr benötigt. Die Energy-Awards sind jeweils mit 10.000 Euro dotiert und werden jährlich vergeben.