Studie von Logica Business Consulting

Werden Energieversorger zum »Smart Home Dienstleister«?

10. Februar 2011, 18:43 Uhr | Karin Zühlke
Auch 2015 werden Dienstleistungen rund um die Energiemessung und -verbrauchssteuerung Potenzial bieten, wie 71 Prozent der befragten Energieversorger angaben. Über die Hälfte (58 Prozent) von ihnen geht jedoch davon aus, dass ihnen dann auch die Einbindung von Haushaltsgeräten und Energiespeichern in das Smart Grid Möglichkeiten für Dienstleistungen bieten wird.

Noch konzentrieren sich deutsche Energieversorger vorwiegend auf die Messung und Steuerung des Energieverbrauchs. Bis 2015 werden sie ihre Dienstleistungen aber rund um das »Smart Home« deutlich ausweiten, so das Ergebnis einer Studie von Logica Business Consulting.

26 Energieversorgungsunternehmen und Messstellenbetreiber in Deutschland zum Marktpotenzial von Dienstleistungen rund um das Smart Home befragt wurden. "Durch die Verbreitung von Smart Metern entstehen gerade neue Vermarktungspotenziale für Zusatzleistungen. Die Versorger müssen jetzt ihren Heimvorteil nutzen, damit sie in Sachen Smart Home das Feld nicht dem Wettbewerb überlassen", erklärt Thomas Piontek, Practice Manager Energy & Utilities bei Logica in Deutschland.

Laut der Studie bieten heute bereits 57 Prozent der befragten Energieversorger Smart-Home-Dienstleistungen an. 80 Prozent von ihnen starteten damit allerdings erst im vergangenen Jahr, und es handelt sich meist noch um Pilotprojekte. Während heute ein knappes Drittel (27 Prozent) der Energieversorger Internetportale zur Visualisierung des Energieverbrauchs anbietet, hat dies ein weiteres Drittel (31 Prozent) bis Ende des Jahres geplant. Noch stärker ist die Entwicklung bei Energieanzeigedisplays beziehungsweise der Energieverbrauchssteuerung, die aktuell von 19 Prozent der befragten Unternehmen angeboten werden: Bis Ende des Jahres wollen weitere 46 Prozent nachziehen. Hierzu zählen aktuell vor allem mobile Kundendisplays und Mobiltelefone oder Smartphones. Die für Smart-Home-Dienstleistungen erforderliche Basis-Technologie Smart Metering haben heute 88 Prozent im Angebot, bis Jahresende wollen sie alle Versorger im Einsatz haben.

2015: Einbindung von Elektrofahrzeugen und Haushaltsgeräten

Auch 2015 werden Dienstleistungen rund um die Energiemessung und -verbrauchssteuerung Potenzial bieten, wie 71 Prozent der befragten Energieversorger angaben. Über die Hälfte (58 Prozent) von ihnen geht jedoch davon aus, dass ihnen dann auch die Einbindung von Haushaltsgeräten und Energiespeichern in das Smart Grid Möglichkeiten für Dienstleistungen bieten wird. Neben den Batterien in Elektrofahrzeugen (68 Prozent), zählen 58 Prozent der Befragten Kühlschränke und -aggregate, Spülmaschinen, Waschmaschinen und Trockner zu den Geräten, die mittelfristig in die Laststeuerung eingebunden werden. "Nicht die Geräte an sich, sondern spezifische Tarife sind dabei das eigentliche Angebot der Versorger. Über die Tarifgestaltung haben sie direkten Einfluss auf das Nutzungsverhalten der Endkunden - mit dem Effekt, die Netzbelastung zu optimieren und Spitzenlasten zu vermeiden", erläutert Piontek.

Im Bereich Haustechnik, zu dem beispielsweise Beleuchtung, Heizung und Lüftung zählen, sieht dagegen nur ein knappes Drittel der Befragten (29 Prozent) bis 2015 Dienstleistungspotenzial. Ausnahmen bilden hierbei die Heizungssteuerung und Einzelraum-Temperaturregelung, bei denen Energieversorger automatisierte Steuerungsaufgaben übernehmen können: Die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass sich ihnen in diesem Umfeld Möglichkeiten bieten werden. Weniger als ein Viertel (23 Prozent) der Versorger glaubt daran, dass sie auch bei der Multimedia-Infrastruktur und den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) Fuß fassen werden.


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