Solid-State-Lighting-Projekt von Silica-Lighting

Wie die Straßenbeleuchtung smart wird

19. September 2012, 9:24 Uhr | Karin Zühlke
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LEDs in der Straßenbeleuchtung haben ihre Tücken: unterschiedliche nationale Standards, Erwartungen an die Lichtqualität und Kontrastförderung oder der Einfluss auf Wildtiere. Wie sich ein solches System dennoch umsetzen lässt, zeigt das Lighting-Team von Silica.

Detlev Bergmann, Silica
Detlev Bergmann, Silica: »Auch wenn LEDs die Lichtintensität von Vakuumdampflampen noch nicht erreichen, so sind sie doch leichter zu steuern und mit verschiedenen Techniken dimmbar und liefern im Vergleich eine hervorragende Farbwiedergabe.«
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Der Anspruch an »smarte« Beleuchtungen beschleunigt derzeit die Einführung von SSL auch in der Straßenbeleuchtung und in öffentlichen Außenbeleuchtungen.
»Auch wenn LEDs die Lichtintensität von Vakuumdampflampen noch nicht erreichen, so sind sie doch leichter zu steuern und mit verschiedenen Techniken dimmbar und liefern im Vergleich eine hervorragende Farbwiedergabe«, erklärt Detlev Bergmann, Business Development Manager von Silica.

Der Entwickler hat die Auswahl, ob er analog oder durch PWM dimmen möchte, und kann außerdem zwischen verschiedenen Kommunikationsprotokollen für unterschiedliche Beleuchtungsaufgaben wählen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das direkte Licht durch sekundäre Optiken relativ leicht beeinflussbar ist. Das Licht wird dort hingeführt, wo es benötigt wird. Streulicht und Blenden lassen sich damit weitestgehend vermeiden.

Noch sind allerdings zumindest in Deutschland LED-Straßenlampen die Ausnahme - warum? Zum einen mag das an den klammen Kassen der Kommunen liegen, zum anderen aber auch »teilweise am mangelndem Verständnis für die spezifischen Möglichkeiten und an der fehlenden Erfahrung mit der Steuerelektronik zur Entwicklung eins Lichtsystems«, weiß Bergmann. Dass es gar nicht so schwierig ist, eine SSL-Straßenleuchte zu entwickeln und umzusetzen, hat Silica in Zusammenarbeit mit Hersteller-Partnern anhand eines eigenen LED-Straßenleuchten-Projekts gezeigt. Das Projekt startete mit der Veröffentlichung der neuen europäischen Norm EN 13201 für Straßenbeleuchtungen, die die vorherige Norm DIN 5044-1 ersetzt.

»Auch der neue Standard geht davon aus, dass die Qualität der Straßenbeleuchtung umso höher sein muss, je höher das Sicherheitsrisiko der Verkehrsteilnehmer ist«, schildert Bergmann. Bestimmt wird dieses Sicherheitsrisiko durch Faktoren wie unterschiedliche Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer, also Kraftfahrer, Radfahrer und Fußgänger, die Verkehrsdichte und mögliche Kollisionsgefahren sowie erschwerende Umstände: zum Beispiel parkende Fahrzeuge.

Der neue Standard enthält vier entscheidende Abschnitte. Der erste Abschnitt definiert die verschiedenen Beleuchtungsklassen Me - Ev für unterschiedliche Beleuchtungssituationen. Dieser Abschnitt lehnt sich an die jeweiligen vorhergehenden nationalen Normen an und ist somit jeweils länderspezifisch auszulegen, während die Abschnitte 2-4 EU-weit gelten. Diese umfassen genauere Angaben zur erforderlichen Ausführungsqualität, Gütemerkmale wie Leuchtdichte bzw. Beleuchtungsstärke, Blendungsbegrenzung, Farbwiedergabe, Berechnungsvorschriften und Methoden der Licht- und Leistungs-Messung. »Der Standard gilt für alle neuen Projekte, bereits existierende müssen aber nicht aktualisiert werden«, so Bergmann. 



  1. Wie die Straßenbeleuchtung smart wird
  2. Messungen bestätigen die hohe Lichausbeute

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