Haushalte verschwenden Energie bei Heizung und Warmwasserbereitung

ZVEI fordert mehr Anreize zur Erneuerung von Heiztechnik

14. März 2011, 18:00 Uhr | Andreas Knoll

Nur etwa 12 Prozent der rund 17 Millionen Heizungen in Deutschland sind weniger als zehn Jahre alt. Hier besteht nach Auffassung von Experten des ZVEI unter Energiesparaspekten Handlungsbedarf.

»Nötig sind Anreize zur Erneuerung und damit zum Energiesparen«, betonte Karlheinz Reitze, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektro-Hauswärmetechnik, im Vorfeld der Messe ISH. »Die vorhandene Förderung muss aufgestockt und zugleich vereinfacht werden. Nur dann kann die Hausbeheizung ihren Beitrag zum Klimaschutzziel der Bundesregierung leisten, den Ausstoß von Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 40 Prozent zu reduzieren.«

Wärmepumpensysteme bieten laut dem Fachverband ein großes Potenzial, um künftig mittels Last-Management in intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) als steuerbare Systeme regionale Leistungsspitzen abzufedern. Sie können demnach die Erzeugungsschwankungen der volatilen Windenergie und der Photovoltaik ausgleichen und Umweltenergie in Form von Wärme speichern.

Energetisch veraltet sind dem Fachverband zufolge auch die meisten der nach Branchenschätzungen 10 Millionen in deutschen Haushalten installierten Durchlauferhitzer. Drei von vier Geräten sind demnach hydraulisch gesteuert - moderne elektronische Durchlauferhitzer benötigen aber etwa 20 Prozent weniger Energie. Der Austausch alter Geräte gegen elektronisch geregelte Durchlauferhitzer eröffne, wie es hieß, ein Einsparpotential von jährlich 1,8 TWh oder umgerechnet mehr als 1 Mio. t CO2. »Auch für den Endverbraucher rechnet sich das«, betont Reitze. Nach Branchenschätzungen lassen sich in einem Vier-Personen-Haushalt bis zu 300 Euro pro Jahr einsparen; die Geräte können sich somit bereits nach zwei bis drei Jahren amortisieren.

Reitze erwartet auf der Messe einen Fokus auf Anlagen im Bereich Erneuerbare Energien. Durch Integration der Anlagen und Geräte in Hausnetzwerke sowie durch Internet-Anbindung ergeben sich weitere Chancen: »Der Endkunde kann dann leicht auf Anlagendaten zugreifen und die Anlagen komfortabel mittels PC, Laptop, iPad, iPhone, Blackberry und anderer Smartphones bedienen«, erläutert Reitze. »Zudem bekommt der Installateur die Chance zur Fernwartung und Anlagenoptimierung.«

Derartige zukunftsweisende Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen sind auf der ISH in Frankfurt am Main vom 15. bis zum 19. März zu sehen, und zwar im Bereich Energy. Auch intelligente Geräte für solare Klimatisierung und Wärmerückgewinnung, Geräte und Systeme für elektrische Flächenheizung und dezentrale elektrische Warmwasserbereitung mittels Speicher sowie elektronische Durchlauferhitzer werden dort präsentiert.


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