GE übernimmt Calnetix Power Solutions

Einstieg in den Milliarden-Dollar-Markt der Abwärmerückgewinnung

5. Oktober 2010, 10:24 Uhr | Engelbert Hopf

Soeben ist das Closing für die Übernahme von Calnetix Power Solutions (CPS) durch GE erfolgt. Ds in Florida beheimatete Unternehmen entwickelt innovative Technologien zur Stromerzeugung aus Abwärme für den kleinen Leistungsbereich (125 kW). Die Nutzung von Wärme aus industriellen Prozessen zur Stromerzeugung ist weltweit auf dem Vormarsch, da sie hohe Wirkungsgrade bei minimalen CO2-Emissionen bietet.

CPS verfügt über erprobte Technologie in diesem Bereich, mit deren Hilfe Strom aus der Abwärme von verschiedenen Motorentypen, mit Biomasse befeuerten Kesselanlagen und Gasturbinen erzeugt werden kann und die nun in die Jenbacher Gasmotorensparte von GE Power & Water integriert werden soll. Dies vor dem Hintergrund, dass sich die Aktivitäten rund um Wärmerückgewinnung im kleinen Leistungsbereich generell in Europa konzentrieren.
»Angesichts der weltweiten Forderung nach Ressourcenschonung nimmt die Bedeutung alternativer Energiequellen wie etwa Abwärme massiv zu. Die Akquisition der Technologie von CPS eröffnet uns nun die Möglichkeit, den sehr viel versprechenden Markt der Stromerzeugung aus Abwärme mit einem wettbewerbs- und bereits marktfähigen Angebot zu erschließen. Auf Basis der hohen Wirkungsgrade und der praktisch nicht vorhandenen Emissionen sehen wir für diesen Sektor derzeit ein Volumen von 1 Mrd. Dollar – und das bei erheblichem weiterem Wachstumspotenzial«, zeigt sich Steve Bolze, President and CEO von GE Power & Water, zufrieden über die Transaktion.
Zusätzlich zur Technologie von CPS erwarb GE auch Teile des zugrunde liegenden geistigen Eigentums von Calnetix, der Muttergesellschaft von CPS. Zusammen mit den technischen und vertrieblichen Kompetenzen von Jenbacher kann GE ihren Kunden damit hoch entwickelte und umfassende Lösungen für die Stromerzeugung aus Abwärme anbieten.
»Diese Technologie passt geradezu wie ein Puzzlestein zu unserem Geschäft«, bekräftigt Prady Iyyanki, CEO der Jenbacher Gasmotorensparte von GE Power & Water.»Durch ihre Kombination mit dem bei GE bestehenden Portfolio an Turbinen und Motoren, mit denen Abgase und andere alternative Energiequellen genutzt werden können, machen wir einen weiteren wichtigen Schritt, uns als der Spezialist für Stromerzeugung aus Abwärme zu positionieren.« Die Gasmotoren von GE decken derzeit einen Leistungsbereich von 0,25 bis 4,4 MW ab. Sie können mit einer breiten Palette von Gasen betrieben werden und bieten bei Wirkungsgrad, Lebensdauer und Verlässlichkeit durchwegs Spitzenwerte.
»Diese Übernahme kombiniert die Stärken von zwei führenden, hocheffizienten Stromerzeugungstechnologien«, so Brad Garner, President and CEO von Calnetix Power Solutions. »Ich bin überzeugt davon, dass die umfangreichen Möglichkeiten von GE einen entscheidenden Wachstumsimpuls für unsere Technologie bedeuten. Denn frühere Akquisitionen – etwa jene von Jenbacher oder Enron Wind – zeigen, dass GE in der Lage ist, neue Technologien im Bereich der Stromerzeugung schnell, effektiv und auf breiter Basis im Markt zu etablieren.«
 Seit der Übernahme durch GE im Jahr 2003 hat das Gasmotorengeschäft von Jenbacher seine Produktionskapazität und sein Technologieportfolio deutlich ausgebaut, um die wachsenden Ansprüche der alternativen Energieindustrie zu erfüllen. Einige der Jenbacher Lösungen sind auch im Rahmen von ecomagination anerkannt, dem unternehmensweiten Programm von GE zur aktiven Vermarktung von Technologien, die Kunden bei der Bewältigung von Umweltherausforderungen helfen.


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