Studie

EU: Kohleverstromung konstant, Erneuerbare wachsen

20. April 2016, 15:09 Uhr | Hagen Lang
Umweltfreundliche Gaskraftwerke (hier die geplante Anlage in Berlin-Lichterfelde) haben durch subventionierten regenerativen Zappelstrom mit Grenzkosten Null betriebswirtschaftlich das Nachsehen.
© GE

Das Öko-Institut in Freiburg hat im Auftrag der Lobby-Vereinigung Agora Energiewende den Stand der Verstromung erneuerbarer und anderer Energien in Europa untersucht.

Etwa ein Drittel des Stromverbrauchs wurde 2015 in Europa aus erneuerbaren Energien erzeugt, seit 2010 ein Anstieg um knapp ein Drittel von 679 TWh auf 923 TWh. Die Stromproduktion aus Braun- und Steinkohle blieb mit 330 TWh und 500 TWh in den letzten fünf Jahren nahezu konstant. Die Stromproduktion aus besonders umweltfreundlichen Gaskraftwerken sank demgegenüber von 768 TWh 2010 auf 485 TWh 2015.

Aus der Windenergie stammte 2015 (307 TWh) doppelt so viel Strom wie 2010 (149 TWh), die Solarstromproduktion stieg von 23 TWh 2010 auf 101 TWh 2015, die Wasserkraft blieb bis auf einen leichten Rückgang 2015 konstanter Stromproduzent. Nationen mit der höchsten Produktion erneuerbarer Energien in 2015 waren Deutschland (193 TWh) vor Italien (109 TWh), Spanien (99 TWh), Schweden (97 TWh) und Frankreich (90 TWh).

Der meiste Kohlestrom Europas stammt ebenfalls aus Deutschland, es produzierte zuletzt 158 TWh aus Braunkohle und 118 TWh aus Steinkohle. Danach folgen Polen (54 TWh Braunkohle, 79 TWh Steinkohle), Großbritannien (95 TWh Steinkohle) und Tschechien (38 TWh Braunkohle).

Die Studie schweigt zur "Ironie der Energiewende", dass die mit Subventionen künstlich in den Strommarkt gedrückten Erneuerbaren ausgerechnet den umweltfreundlichsten Kraftwerken mit der höchsten Energieeffizienz, aber auch den höchsten Grenzkosten - den Gaskraftwerken - den (Gas-)Hahn abdrehen.

"Energy Transition in the Power Sector in Europe - State of Affairs 2015" ist auf der Webseite von Agora Energiewende in englischer Sprache erhältlich.


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