Klinikum Spandau

Kälte aus KWK-Abwärme

1. September 2014, 14:06 Uhr | Hagen Lang
Der Kühlbedarf von Krankenhäusern ist gerade in den Sommermonaten sehr groß.
© Motorola Solutions

Das Vivantes Klinikum Spandau hat sein BHKW mit einer Absorptionskälteanlage und einer trockenen Rückkühlung gekoppelt. Dadurch wird die (Ab-)Wärme genutzt um OP-Bereiche und Intensivstationen im Sommer zu kühlen.

Bis 2030 soll die Ausrüstung mit Klimaanlagen in Deutschland um 50 Prozent zunehmen, getrieben von der zunehmenden Ausrüstung temperatur- und klimasensibler Gebäudebereiche. Kliniken gehören zu den Einrichtungen mit dem größten Anteil klimatisierter Räumlichkeiten, insofern liegt es hier besonders nahe, brachliegende Effizienzpotentiale zu nutzen.

Da die getrennte Erzeugung von Wärme und Strom bei der Kraft-Wärme-Kopplung den Primärenergieträger am effizientesten ausnutzt, macht es Sinn, ihren Betrieb auch im Sommer sicherzustellen, wenn eigentlich wenig Wärme verbraucht wird. Die zusätzliche Nutzung ihrer Abwärme zur Kühlung von Büroräumen, Rechenzentren oder Krankenhäusern durch Absorptionskälteanlagen bietet sich hier zur Effizienzsteigerung an.

Ein Wissenschaftsverbund vom Fachgebiet Maschinen- und Energieanlagentechnik der TU Berlin, der Vattenfall Wärme AG und dem Bayerischen Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) haben in einem durch das damalige Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) einen neuen und deutlich effizienteren Typ von Absorptionskälteanlagen entwickelt, mit denen die Wärme das ganze Jahr über genutzt werden kann.

Zusammen mit den Kooperationspartnern der TU Berlin werden diese Anlagen nun in umfangreichen Feldtests zur Marktreife gebracht und der Öffentlichkeit vorgestellt. In den kommenden Monaten testen bundesweit insgesamt 14 Stadtwerke und privatwirtschaftliche Partner die optimierte Absorptionskälteanlagentechnik.


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