Das in der Wirtschaft vorhandene Energiesparpotenzial ist immens

Mit bewährten Lösungen Milliarden Tonnen CO2-Ausstoß vermeiden

21. Januar 2011, 20:42 Uhr | Andreas Knoll
Niels B. Christiansen, Danfoss: »Die Entscheidungsträger müssen geeignete Rahmenbedingungen schaffen.«
© Danfoss

Schon mit heute verfügbaren Techniken mit kurzer Amortisationszeit wäre das gewaltige Energiesparpotenzial, das in allen Industrie- und Dienstleistungs-Branchen schlummert, leicht auszuschöpfen.

Frequenzumrichter zur Drehzahlsteuerung von Elektromotoren sparen zwischen 15 und 40 Prozent an Energie. Dennoch werden nach Angaben des Danfoss-Konzerns bis heute etwa 70 bis 80 Prozent aller neuen elektrischen Antriebe nicht von einem Umrichter reguliert und vergeuden so wertvolle Ressourcen. Ein anderes Beispiel sind ölfreie, magnetisch gelagerte und drehzahlregulierte Verdichter in Kältemaschinen für Klimaanlagen. Sie verbrauchen rund 35 bis 50 Prozent weniger Strom. Trotzdem sind laut Danfoss weniger als 1 Prozent aller gewerblich genutzten Gebäude mit einem solchen Verdichter ausgestattet.

»Energieeffiziente Lösungen sind der günstigste und schnellste Weg, CO2-Emissionen zu drosseln«, erläutert Niels B. Christiansen, Vorstandsvorsitzender und CEO von Danfoss. »Dennoch werden die vorhandenen Möglichkeiten nur unzureichend ausgeschöpft. Um dies zu ändern, ist mehr Engagement der Entscheidungsträger gefragt: Sie müssen geeignete Rahmenbedingungen schaffen.«

Der Energiehunger wächst weiter und wird laut Danfoss bis 2030 um 45 Prozent größer sein als heute. Um dem Anstieg entgegenzutreten, schlägt das dänische Unternehmen folgende Gegenmaßnahmen vor:

Lebensmittelkühlung: Weltweit sparen rund 280 000 Lebensmittelgeschäfte etwa 6 Millionen Tonnen CO2 ein, indem sie ihre Kühlung energieeffizient regulieren. 16 Millionen Tonnen könnten es sein, wenn alle modernen Läden ihre Systeme optimieren würden.

Ölfreie Verdichter: In Klimaanlagen installierte »Turbocor«-Kompressoren von Danfoss verhindern den Ausstoß von etwa 1 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Wären allein in den USA alle gewerblich genutzten Gebäude damit ausgestattet, käme man auf 950 Mio. Tonnen.

Fernheizung: 9 bis 10 Prozent des Wärmebedarfs werden in Europa per Fernheizung geliefert. Dies verhindert die Emission von 113 Mio. Tonnen CO2. Könnte doppelt so viel Bedarf, also 18 bis 20 Prozent, unter Einbezug erneuerbarer Energiequellen wie etwa Bio-Heizöl gestillt werden, stiege die Zahl auf 517 Mio. Tonnen CO2.

Drehzahlregulierte Elektromotoren: Die weltweit rund 3,5 Mio. installierten Danfoss-Frequenzumrichter sorgen dafür, dass 33 Mio. Tonnen CO2 nicht in die Luft geblasen werden. 70 bis 80 Prozent aller neu in Betrieb genommenen Elektromotoren vernichten aber Energie, weil sie unreguliert sind. Beim »Altbestand« ist die Zahl noch höher.

Solarenergie: Für jährlich 21 Mio. Tonnen CO2-Emission weniger sorgen die weltweit installierten Solarenergie-Systeme. 600 Mio. Tonnen wären erreichbar, würden bis im Jahr 2020 etwa 12 Prozent des Energiebedarfs der EU und 10 Prozent der USA über Solarstrom gedeckt.

Natürliche Kältemittel: Etwa 50 Mio. Tonnen CO2-Emissionen könnten pro Jahr vermieden werden, würde der Lebensmittelhandel seine Kühlsysteme von synthetischem auf CO2 als Kältemittel umstellen.


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