Multimedia

Neue Übertragungsmechanismen und Werkzeuge bei MOST150

13. September 2010, 9:06 Uhr | Von Jürgen Baumgartner und Matthias Karcher
© SMSC

Die neueste MOST-Generation zielt neben der klassischen Audioanwendung auf leistungsfähige Video- und Paketdatenanwendungen im Automobil ab. Neben der höheren Bandbreite sind auch zusätzliche Übertragungsmechanismen verfügbar, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Diese neuen Funktionen von MOST150 lassen sich schon heute mit den verfügbaren MOST150-Werkzeuglösungen anwenden. Maßgeschneiderte Evaluierungsplattformen gestalten die Umsetzung der ersten eigenen Applikationen einfach. Zudem ermöglichen unterschiedlichste Werkzeuge die Simulation sowohl der neuen isochronen Audio/Video-Kanäle, als auch des Ethernet-Kanals auf MOST150. Der Testingenieur ist zudem schon in der Lage, auf umfangreiche Angebote im Bereich MOST150-Netzwerkanalyse und -Monitoring zurückzugreifen.

Heutige Multimedia-Netzwerke müssen einer ganzen Reihe von Anforderungen Rechnung tragen. So muss das Netzwerk Mechanismen zur Übertragung von Echtzeit-Kontrolldaten, zum Versenden von Paketdaten sowie zur effi-zienten Übertragung von Audio- und Videodaten bereithalten. Zudem sollte sich eine Vielzahl von Komponenten topologisch effizient vernetzen lassen. Besondere Aufmerksamkeit liegt bei einem Multimedia-Netzwerk klassisch auf der Qualität der Audio- und Videoanwendungen. Im automotiven Umfeld kommen zusätzlich harte Anforderungen bezüglich der elektromagnetischen Verträglichkeit der physikalischen Übertragungsschicht (Physical Layer) hinzu. Der De-facto-Standard, der sich mittlerweile überall dort etabliert hat wo eine Vielzahl an Infotainment-Steuergeräten vernetzt werden muss, ist MOST.

Testaufbau
Bild 1. Testaufbau.

Die störungsfreie Funktionsweise eines Fahrzeugs ist für den automotiven Endkunden selbstverständlich. Aus diesem Grund fordern die Automobilhersteller eine hohe Zuverlässigkeit und Qualität von allen Steuergeräten und Systemen im Fahrzeug. Um dies sicherzustellen, haben sowohl die OEMs als auch alle Geräte- und Sub-Lieferanten entlang der gesamten Wertschöpfungskette entsprechende Testprozesse implementiert. Beginnend bei der Spezifikationserstellung, über Design und Implementierung bis hin zur Validierung, Verifikation und System-Integration sind entsprechende Maßnahmen vorgesehen.

Im Infotainment-Bereich sind für die Umsetzung obiger Prozesse Werkzeuglösungen am Markt erhältlich – selbstverständlich auch Lösungen, um die MOST-Steuergeräte zu testen. Dabei ist zwischen Simulations- und Analysewerkzeugen zu unterscheiden. Die Simulationswerkzeuge werden primär zur Geräte-Verifikation oder zum System-Test eingesetzt. Um diese Tests durchzuführen, versenden die Simulationswerkzeuge Kontroll-, Paket- und/oder Audio/Video-Daten über die oben beschriebenen MOST-Kanäle an das zu testende Steuergerät. Dies kann bis zur vollständigen Gerätesimulation ausgebaut werden, in der sich das Simulationsgerät wie ein echtes Steuergerät verhält, welches dann wiederum auf Nachrichten und Datenpakete des zu testenden Geräts reagiert. Die Analysewerkzeuge hingegen visualisieren primär die Übertragung dieser Daten zwischen den einzelnen Steuergeräten, um Fehler und Problemfälle in Geräten und im System schnell und effizient zu identifizieren. Im Folgenden wird der Funktionsumfang von MOST näher beschrieben, wobei der Schwerpunkt auf den neuen Funktionen von MOST150 liegt. An einem typischen Testaufbau (Bild 1), bestehend aus MOST150-Werkzeug-Lösungen, wird die Anwendung der neuen Funktionen im Detail erläutert.


  1. Neue Übertragungsmechanismen und Werkzeuge bei MOST150
  2. Kontrollkanal, MOST-Paketdaten und synchrone Audiodaten
  3. Isochrone Datenübertragung
  4. Video-Streaming mit dem MOST PCI Toolkit 150o
  5. Prototyping mit dem Evaluierungs-Board OS81110
  6. MOST-Ethernet-Werkzeuge
  7. Optimierte Systemarchitekturen möglich

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!