Schottland schreitet beim Thema Erneuerbare Energien voran

Neues Entwicklungszentrum für Wasserstoffenergie

26. Januar 2011, 18:45 Uhr | Andreas Knoll

Der »Energy Park Fife« in der Region Fife an der schottischen Ostküste wird demnächst um ein Entwicklungszentrum für Wasserstoffenergie erweitert.

Im »Hydrogen Office« in Methil (Fife), einem Partnerprojekt verschiedener Institutionen und Unternehmen, sollen neue Produktionsanlagen entstehen, die mittels Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik Energie erzeugen können. Diese Energie soll dann zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie für den Transportsektor einsetzbar sein. Das Investitionsvolumen der Einrichtung beträgt 4,7 Mio. Pfund (etwa 5,6 Mio. Euro).

Die Techniken, die im »Hydrogen Office« entwickelt werden, sollen dazu dienen, die umfangreichen Ressourcen für erneuerbare Energie in Schottland noch besser zu nutzen. Anno 2009 wurde bereits über ein Viertel (27,4 Prozent) des Strombedarfs in Schottland über erneuerbare Energien gedeckt. In diesem Jahr erwartet das Land, seine Zielmarke von 31 Prozent zu übertreffen. Im vergangenen September hat der schottische First Minister Alex Salmond sein Ziel für 2020 von 50 auf 80 Prozent erhöht. Die Europäische Kommission hat Schottland zu einer Kernregion für erneuerbare Offshore-Energie ernannt. Experten gehen davon aus, dass Schottland ein Vielfaches der Strommenge produzieren könnte, die das Land selbst benötigt.

Das »Hydrogen Office« umfasst bereits ein neuartiges Wasserstoffproduktionssystem, in das überschüssige Energie aus einer Windturbine eingespeist wird. Die Demonstrationsanlage speichert die Energie in Form von Wasserstoff, während Windstille herrscht. Sie ist dann in der Lage, mittels hocheffizienter Brennstoffzellen Strom zu produzieren. Dieses Wasserstoff-Brennstoffzellen-System wurde vom Pure Energy Centre auf der Shetland-Insel Unst entwickelt.

Die schottische Regierung will das »Hydrogen Office« zu einem europaweit führenden Forschungs- und Entwicklungszentrum für erneuerbare Energien ausbauen. »Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum ist für Schottland von großer Bedeutung, denn wir arbeiten intensiv daran, eine grüne Wirtschaft aufzubauen«, sagte Salmond vor kurzem anlässlich der Eröffnung des »Hydrogen Office«. »Im 'Hydrogen Office’ werden künftig Kohlendioxid-arme Techniken entwickelt, die saubere Energie in Strom und Wärme umwandeln, transportieren und speichern können.«

Im kommenden Jahr soll die Anlage in Methil nicht nur den Wärme- und Lichtbedarf des Hydrogen Offices decken, sondern auch den Strombedarf des gesamten Methil Docks Business Parks. Seit der Inbetriebnahme der Windturbine im vergangenen September hat die Anlage bereits über 350.000 kWh in das nationale Stromnetz geliefert.


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