95 % Akzeptanz

Wasserkraft: Liebling der Bayern

13. März 2014, 17:15 Uhr | Hagen Lang
4.100 Wasserkraftwerke (hier das Jochenstein-Kraftwerk nahe Passau) erzeugen in Bayern 17,1 Prozent des Stromes
© bx-news

94 Prozent der Bayern befürworten die Nutzung der Wasserkraft und 85 Prozent hätten nichts gegen den Bau eines neuen Wasserkraftwerkes in ihrer Nachbarschaft, so eine aktuelle Umfrage der Uni Düsseldorf. Damit ist Wasserkraft in Bayern die Energieerzeugungsmethode mit der höchsten Akzeptanz.

Die einzige Stromquelle, die sich derzeit nicht den Zorn von Teilen der Bevölkerung zuzieht, ist die Wasserkraft. Hier schimpft niemand über unvorhersagbare Stromeinspeisungen, mangelnde Speicherbarkeit, Einspeisevergütungen oder Naturverschandelung durch Stromübertragungstrassen und Windkrafträder. Laut einer aktuellen Umfrage der Uni Düsseldorf befürworten 94 der bayrischen Bevölkerung die Nutzung der Wasserkraft und 85 hätten auch nichts gegen den Bau eines neuen Wasserkraftwerkes in ihrer Nachbarschaft einzuwenden.

40 Prozent der CO2-freien Stromerzeugung Bayerns, respektive 17,1 Prozent des gesamten bayrischen Stromes stammen aus der Wasserkraft. Insgesamt liefern die 4.100 bayrischen Wasserkraftwerke mehr als 11,8 Milliarden kWh jährlich und stellen die Versorgung von 3,6 Millionen Durchschnittshaushalten sicher. Das »Bayerische Energieprogramm« sieht vor, dass die Stromerzeugung aus Wasserkraft bis zum Jahr 2020 um 15 Prozent gesteigert wird.

Einen Plan zur Finanzierung des Wasserkraft-Ausbaus gibt es aber bislang nicht. Während die in den Ausbau der Wind- und Solarenergie investierten Subventionen und Umlagen eine gewisse »Subventionsmüdigkeit« erzeugt haben, fehlt nun der politische Wille, ein starkes Signal für die Wasserkraft zu setzen. Dr. Albrecht Schleich, Vorstand der Rhein-Main-Donau AG erklärt: »Momentan sind die politischen Rahmenbedingungen derart unklar, dass ein Unternehmen jetzt ungeheure Schwierigkeiten hätte, ein neues Kraftwerkwerkprojekt umzusetzen«. Realistisch wäre, so eine aktuelle Studie, statt der Ziele des Bayerischen Energieprogramms ein Ausbaupotential von 1,2 Milliarden kWh durch Kraftwerksneubauten und die Modernisierung bestehender Anlagen zu verwirklichen.


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