Uni Kassel

Wissenschaftler optimiert Wasserkraftwerke für China

13. Juli 2015, 14:11 Uhr | Hagen Lang
Optimiert Wasserkraftanlagen vor Inbetriebnahme am Modell und mit Computerprogrammen: Prof. Dr.-Ing. Stephan Theobald, Leiter des Fachgebiets Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Uni Kassel.
© Uni Kassel

Mittels komplexer Simulationen am Rechner optimiert Prof. Dr. Stephan Theobald die Strömungsbedingungen von Wasserkraftwerken, die in den nächsten Jahren in China gebaut werden sollen.

Prof. Dr. Stephan Theobald, Leiter des Fachgebiets Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Uni Kassel, arbeitet auch an der Auswahl geeigneter und ökologisch vertretbarer Standorte für künftige Wasserkraftwerke mit. Mehr als 1000 Wasserkraftwerke will die chinesische Regierung in den nächsten fünf Jahren errichten, um den explodierenden Energiebedarf des Landes zu decken.

In einem vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBF) geförderten Projekt arbeitet Prof. Dr. Theobald zudem an der Optimierung der geplanten Wasserkraftanlagen. Strömungsgünstige Bauformen verbessern die Strömungssituationen an den Kraftwerken, wodurch sie besser an die topographischen Gegebenheiten vor Ort anpasst sind. Ferner entwickelt Theobald intelligente Kraftwerksregler, die die Energieerzeugung und den Hochwasserschutz optimieren.

Theobald erklärt: »Da Wasserkraftwerke nicht ohne Vorbereitung in der Realität gebaut oder ohne weiteres geändert werden können, messen wir bestimmte Parameter zunächst an Labormodellen und simulieren den Kraftwerks-Betrieb anschließend mittels Computerprogrammen.«

Erfahrung hat Theobald hierzu bei vergleichbaren Projekten in Baden-Württemberg und Bayern sowie in Österreich und China gesammelt. »Dabei müssen praktisch immer verschiedene Nutzungen wie Wasserkraft, Hochwasserschutz, Schifffahrt, Tourismus und selbstverständlich auch der Natur- und Umweltschutz berücksichtigt werden«, sagt er.

Die Arbeit am Ausbau der Wasserkraft in China ist in ein deutsch-chinesisches Forschungsvorhaben eingebunden, dessen deutscher Teil auf drei Jahre angelegt ist.


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