Aktuelle Trends bei PV-Dachsystemen

Auf die Größe kommt es an!

15. Dezember 2021, 16:29 Uhr | Thomas Bartsch, IBC Solar
Die Anforderungen ändern sich im wachsenden Photovoltaik-Markt ändern sich derzeit: Neben größeren Modulen gewinnt zunehmend die Ästhetik an Bedeutung.
© IBC Solar

Neben größeren Modulen mit höherer Leistung spielt im PV-Markt auch die Ästhetik eine immer wichtigere Rolle. Dies bedeutet auch steigende Anforderungen an die Montagesysteme. Thomas Bartsch von IBC Solar erklärt, warum die Befestigungssysteme an die neuen Trends angepasst werden müssen.

Ein deutlicher Trend, vor allem im privaten PV-Markt, sind die wachsenden ästhetischen Anforderungen der Verbraucher. In den Anfangsjahren der Photovoltaik trafen Hausbesitzer die Entscheidung, ihre eigene PV-Anlage auf dem Dach zu installieren, weil sie von einer nachhaltigen Energieerzeugung überzeugt waren. Daher wurde dem Aussehen der PV-Anlage zunächst wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dank der in den letzten Jahren gesunkenen Preise für Photovoltaikanlagen hat sich dies geändert. Heute erwarten Hausbesitzer von ihrer PV-Anlage nicht nur, dass sie erneuerbare und nachhaltige Energie liefert, sondern auch, dass sie gut aussieht.

Der Markt trägt dem Rechnung: So werden die Zellen der aktuell auf dem Markt befindlichen PV-Module in ihrem Aussehen immer homogener. Vor allem schwarze Module liegen im Privatkundenmarkt stark im Trend. Ein schlankes und elegantes Aussehen lässt sich jedoch nicht allein durch Form oder Farbe der Module erreichen. Alle Systemkomponenten, auch die Montagesysteme, bilden eine Einheit und müssen perfekt zusammenpassen – nicht nur wegen der Ästhetik, sondern auch aus Gründen der Sicherheit und Effizienz.

Effizientere Zellen und größere Module

Bei der Zelltechnologie hat sich der Markt von BSF-Zellen (Back Surface Field) zu PERC-Zellen (Passivated Emitter and Rear Contact) entwickelt. Diese haben heute bereits einen Marktanteil von etwa 90 Prozent. Mit einem Wirkungsgrad von etwa 22 bis 24 Prozent stoßen sie jedoch an ihre technologischen Grenzen und es kommen neue Zelltypen, wie TOPCon (Tunneling Oxide Passivation Contact), auf dem Markt.

Außerdem ist die Entwicklung hin zu größeren Wafern und Modulen mit höheren Leistungsklassen sowie zu bifazialen Modulen offensichtlich. Bis 2010 war die gängige Wafergröße M0 (156 mm x 156 mm). Danach folgte bis 2018 eine Standardgröße von M2 (156,75 mm x 156,75 mm). Ab 2019 war meist die Standardgröße M3 (158,75 mm x 158,75 mm) zu sehen. Im Jahr 2021 gewannen die Wafergrößen M6 (166 mm x 166 mm) und M10 (182 mm x 182 mm) immer mehr Marktanteile, wobei Letztere in Deutschland aufgrund der Vorgaben bei der maximal erlaubten Modulgröße von 2 m² auf Dachanlagen hauptsächlich für Solarparks interessant sind.

Größere Wafer werden mit dem Ziel entwickelt, Solarmodule mit höheren Leistungen zu produzieren, ohne neue Zelltechnologien einsetzen zu müssen. Daraus ergeben sich aber auch neue Herausforderungen für die Modulmontage in Bezug auf Abmessungen, Durchbiegung (Verformung und Bruch) und die Konstruktion von Klemmen und Halterungen. Dies führt insbesondere im Dachbereich und bei der Verwendung aerodynamischer Systeme zu erheblichen Einschränkungen.

Flexible Montagesysteme für unterschiedliche Modulgrößen

Bezüglich des Trends zu immer größeren Modulen folgend bieten flexible Montagesysteme einige Vorteilen: So können Installateure nicht nur das System, mit dem sie vertraut sind, für verschiedene Modulgrößen verwenden. Die Flexibilität erlaubt es auch, verschiedene Module innerhalb eines Systems zu verwenden. Denn für eine homogene Optik sowie eine maximale Ausnutzung der Dachfläche werden heute auch Module unterschiedlicher Größe kombiniert.

IBC Solar
Thomas Bartsch ist Abteilungsleiter Produktmanagement bei IBC Solar, einem Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen im Bereich Photovoltaik und Energiespeicher.
© IBC Solar

Bei der Entwicklung seiner neuesten Generation von Montagesystemen für Flachdächer, die für Module mit Längen von 1.500 mm bis 2.100 mm und Breiten von 980 mm bis 1150 mm verwendet werden können, hat IBC Solar die jüngsten Trends berücksichtigt. Mit dem neuen IBC AeroFix G3 ist es zudem möglich, breite und schmale Bodenschienen im selben System zu kombinieren. So können stabilere Dachflächen oder Module mit weniger Ballast wegen der geringeren Flächenpressung mit der günstigeren, schmalen Schiene, der sogenannten Eco-Schiene, belegt werden. Das sorgt nicht nur für maximale Flexibilität, sondern reduziert auch die Materialkosten und die Gesamtkosten des Systems. Zugleich ist das Dach sicher ausgestattet.


  1. Auf die Größe kommt es an!
  2. Besondere Anforderungen je nach Dachform

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu IBC SOLAR AG

Weitere Artikel zu Energieerzeugung