Sonnenfinsternis in den USA

Bleibt das US-Netz am 21. August stabil?

8. August 2017, 9:34 Uhr | Heinz Arnold
So sagt die CAISO den Verlauf der von PV-Erzeugern ins kalifonische Netz eingespeisten Energie während der Sonnenfinsternis am 21. August 2017 voraus.
© CAISO

Welche Auswirkungen wir die Sonnenfinsternis am 21. August auf das Netz in den USA haben? Die Versorger sehen dem Ereignis gelassen entgegen.

Wenn der Mond am 21. August die Sonne über North Carolina zwischen 13 und 15 Uhr verdunkelt, fällt die über PV erzeugte Energie abrupt ab, um dann schnell wieder zu steigen.

Duke Energy rechnet damit, dass die PV-Kapazität in North Carolina von 2.500 MW auf 200 MW abfällt. Mehr Strom über PV-Anlagen erzeugt in den USA nur noch Kalifornien: rund die sechsfache Menge. Allein die installierte Kapazität des California Independent System Operator (ISO) beträgt 10.000 MW. Während der Sonnenfinsternis, die in Kalifornien um 9 Uhr einsetzt, werden laut ISO rund 6.000 MW ausfallen.

Weil die Sonnenfinsternis am 21. August in den USA die erste totale Verfinsterung seit 1918 ist, haben die Versorger in den USA keinerlei Erfahrung, wie sich die Sonnenfinsternis auf die Stabilität des Netzes in den Staaten der USA auswirkt, die heute schon einen signifikanten Anteil der Energie über PV-Analgen erzeugen. Deshalb hatten sich die Unternehmen in den USA genau angeschaut, wie die Versorger in Deutschland mit der Sonnenfinsternis vom 20. März 2015 zu Recht gekommen sind. Mit Hilfe einer genauen Planung konnten Deutschland und Europa die Sonnenfinsternis unbeschadet überstehen. Daran wollen sich jetzt die betroffenen Versorger in den USA ein Beispiel nehmen.

Der California ISO hat sich seit über einem Jahr zusammen mit den Versorgern und der California Public Utilities Commission (CPUC) auf die Sonnenfinsternis in Kalifornien vorbereitet.

»Ich bin sicher, dass wir mit den technischen Voraussetzungen in unserem Netz und unseren Experten sämtliche Herausforderungen bestehen werden, die die Sonnenfinsternis mit sich bringen wird«, sagt Steve Berberich, President und CEO der ISO. »Wir begrüßen, dass der Anteil erneuerbarer Energien wächst, die ins Netz eingespeist werden. Wir lernen so sehr viel über die Umstände, die unser künftiges Netz bestimmen werden.  Die Versorgung von Kalifornien wird trotz der ungewöhnlichen Bedingungen der Sonnenfinsternis ohne Störungen aufrecht erhalten werden können.«

Die Versorger in den USA wollen den plötzlichen Ausfall kompensierten, indem sie beispielsweise Gas- und Wasserkraftwerke anfahren. Je nach Wetterbedingungen reduzieren die Versorger die Erzeugung von PV-Strom schon vor dem Eintritt der Sonnenfinsternis geplant herunter. Das erlaubt es ihnen, die Produktion der Gas- und Wasserkraftwerke langsam hoch zu fahren.   

Die California ISO versorgt 80 Prozent von Kalifornien und einen kleinen Teil von Nevada. Pro Jahr sin das über 260 Mio. MWh.

 

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