Alois Müller GmbH investiert 2,5 Mio. Euro in PV-Pilotprojekt

Energieautarke Produktions- und Lagerhalle

8. Juni 2012, 9:49 Uhr | Carola Tesche
Der Pufferspeicher im Boden verfügt über ein 8000 Meter langes Rohrsystem.
© Alois Müller GmbH

Die auf Anlagenbau, Energie- und Gebäudetechnik spezialisierte Alois Müller GmbH (Memmingen) errichtet in Ungerhausen (Unterallgäu) eine 2800 qm große Produktions- und Lagerhalle, deren Energieversorgung ausschließlich über eine PV-Anlage erfolgt.

Das Investitionsvolumen in den energieautarken Hallenbau beträgt insgesamt 2,5 Mio. Euro. Partner des Projektes sind Uponor, Haßfurt, E-Con, Memmingen, Schüco International, Bielefeld sowie Steca Elektronik, Memmingen.

Die 2800 qm große PV-Anlage übernimmt nicht nur ganzjährig die Heizung und Kühlung der Halle, sie liefert zudem die Energie für den Betrieb der Produktionsmaschinen.

Außerhalb der Produktionszeiten wird die gewonnene Energie über ein 8000 m langes Rohrsystem in einen großen Pufferspeicher im Betonkern der Halle gespeichert oder ins allgemeine Stromnetz eingespeist und vergütet.

»Mit diesem Projekt revolutionieren wir den Objekt- und Gewerbebau, denn wir bieten Unternehmen je nach Nutzungsart ein Einsparpotenzial von bis zu 100 Prozent bei den Energiekosten«, sagt Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH.

»Unsere Anlage ist bereits ab dem ersten Tag rentabel, sie braucht also keine langen Amortisationszeiten«, sagt Sascha Fuchs, Vorstand E-Con, Spezialist für Energie-Consulting und -Contracting. »Allein durch den Einsatz einer Wärmepumpe reduzieren sich die Energiekosten gegenüber einem herkömmlichen Heizsystem mit Erdgas oder Erdöl um 50 Prozent. Und der Rest lässt sich komplett regenerativ zur Verfügung stellen.«

Der Hallenneubau und der Betrieb der neuen Produktions- und Lagerhalle sind in ein Energiemanagementsystem und in ein intelligentes Stromnetz integriert. Das Smart Grid überwacht laufend den Stromverbrauch der Maschinen und steuert die Einschaltzeiten, so dass sich Belastungsspitzen vermeiden lassen. Außerdem ist es möglich, die Batterien der in der Halle eingesetzten elektrisch angetriebenen Maschinen und Fahrzeuge wie Arbeitsbühnen, Stapler und Baumaschinen über das System aufzuladen.  

Funktionsweise

An sonnigen Tagen produziert die PV-Anlage ganzjährig Energie. Das damit erwärmte Wasser gibt seine Wärme und somit Energie an den Betonkern ab, der sich auf etwa 40 bis 50 °C erwärmt. Wird für die Kühlung oder Erwärmung der Halle mehr Energie benötigt, als die PV-Anlage produziert, gibt der Betonkern seine Energie an die Bodenplatte im Gebäude ab. Es ist somit keine Energie für die Wärmepumpe notwendig, die kühles Grundwasser erwärmen müsste. Das System stellt das erwärmte Wasser zur Verfügung.


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