High-Speed-Handling-System für die Photovoltaik

Festo gewinnt Intersolar Award

11. Juni 2010, 14:48 Uhr | Andreas Knoll

Auf der Photovoltaik- und Solarthermie-Messe Intersolar Europe in München hat Festo den Intersolar Award in der Kategorie »PV-Produktionstechnik« gewonnen. Der Esslinger Automatisierungstechnik-Hersteller war mit seinem Handling-System »High Speed H-Portal« zum schnellen Umsetzen von Solarmodulen erfolgreich.

2300 Aussteller der Intersolar waren berechtigt, ihre Lösungen für den Intersolar Award in den Kategorien Photovoltaik, Solarthermie und PV-Produktionstechnik einzureichen. Laudator und Jury-Mitglied Dr. Ingo Schwirtlich, Vice President Technology von Schott Solar, bezeichnete das »High Speed H-Portal« als »eine Lösung, die der Photovoltaik-Produktionstechnik einen ökologischen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritt bringen wird«.

Das »High Speed H-Portal« erreicht laut Festo »eine Geschwindigkeit von 5 m/s und ist damit 30 Prozent schneller als jedes konventionelle kartesische Handling«. Entwickelt ist das Handling-System, das eine Beschleunigung von 50 m/s² schafft, für dynamische Montagevorgänge in der Photovoltaik, Elektronik und überall dort, wo kleine und leichte Massenartikel schnell und flexibel zu positionieren sind.

Das Raum-/Flächenportal deckt Festo zufolge einen deutlich größeren Arbeitsraum in Rechteckform ab als Robotersysteme in Delta-Kinematik, die demnach nur kreisrunde oder nierenförmige Arbeitsräume bearbeiten können. Das Hub-Dreh-Modul des Handling-Systems beschleunigt mit 20 m/s² auf eine Geschwindigkeit von 1,5 m/s. Als Greifer kommt am Hub-Dreh-Modul ein Bernoulli-Sauggreifer zum Einsatz. Der Bernoulli-Greifer nimmt Werkstücke wie etwa Silizium-Wafer berührungslos auf, indem an ihm selbst ein Überdruck angelegt wird. Gleichzeitig wird an der zu greifenden Fläche ein Unterdruck zum Ansaugen des Wafers erzeugt. Dadurch wird das Werkstück insgesamt an den Greifer gezogen, bis die Gewichtskraft, die Kraft des Staudrucks aus der Düse und die anziehende Kraft aus dem Beschleunigungsimpuls des Fluids im Gleichgewicht stehen. Es stellt sich dabei ein bestimmter Abstand (etwa 0,5 bis 3 mm) zwischen Greifer und Grifffläche des Bauteils ein, so dass das Objekt berührungslos gehalten wird.


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