Attraktiver Eigenverbrauch

Gewerbe-PV-Strom für 5-8 Cent/kWh

8. März 2017, 17:50 Uhr | Hagen Lang
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PV-Anlagen rechnen sich für Firmen durch verschiedene aktuelle Entwicklungen immer mehr, rechnet aktuell die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg vor.

»Errichtet ein Unternehmen eine Photovoltaikanlage und speist den Solarstrom vollständig in das öffentliche Netz ein, sind bereits jährliche Renditen von 5 Prozent möglich«, sagt Carsten Tschamber von der Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg. »Wer den Strom teilweise selbst verbraucht, kann den finanziellen Ertrag noch deutlich steigern.« Die langfristige Betriebskostenabsicherung durch die Installation einer PV-Anlage ist ebenfalls ein Pluspunkt für Unternehmen.

Hintergrund der neuen Attraktivität von PV-Anlagen sind verschiedene Entwicklungen, die Preise für Solaranlagen sind im vergangenen Jahr nochmals um 10 Prozent gesunken, die Vergütung für eingespeisten Solarstrom bleibt in 2017 für Anlagen unter 750 kW installierter Leistung erhalten und steigende Strompreise machen den Eigenverbrauch finanziell wieder attraktiv.

Die Einspeisevergütung für Solarstrom aus neuen Dachanlagen auf Nichtwohngebäuden bis 100 Kilowatt installierter Leistung beträgt weiterhin 8,53 Cent pro kWh. Betreiber von Anlagen über 100 kW Leistung können den Strom selbst vermarkten. Lediglich Betreiber von Anlagen über 750 kW installierter Leistung müssen vor der Direktvermarktung an einer Ausschreibung teilnehmen, um die Förderung zu erhalten.

Wer jetzt eine PV-Anlage installiert, sichert sich damit über die nächsten Jahrzehnte einen stabilen Strompreis – ein bei wieder steigenden Börsenstrompreisen nicht unwichtiger Aspekt. Da in Firmen häufig tagsüber der Löwenanteil des Stromverbrauchs anfällt, sind Eigenverbrauchsquoten um 70 Prozent auch ohne Speicher möglich, argumentiert das Solar Cluster Baden-Württemberg, weist aber zugleich darauf hin, dass mit dem Eigenstromverbrauch rechtlich komplexe Fragen verbunden sind, die es zu klären gilt.

In einer Beispielrechnung rechnet das Solar Cluster 925 Euro pro kW installierter Leistung bei einer Anlage von 200 kW, also 185.000 Euro, sowie laufende Aufwendungen und Finanzierungskosten, die sich auf 234.000 Euro summieren. Dem stünden in den nächsten 25 Jahren zu erwartende Einnahmen durch Einspeisevergütungen (in den ersten 20 Jahren) und Stromverkäufe (in den letzten fünf Jahren) in Höhe von 494.000 Euro gegenüber, womit sich die Anlage bei einem angenommenen Gewinn von 260.000 Euro nach 9 Jahren amortisiert hätte. Bei teilweise Eigenverbrauch geht die Rechnung noch deutlicher zugunsten des Anlagenbetreibers auf. Aktuell schlage selbstverbrauchter PV-Strom nur noch mit 5 bis 8 Cent/kW Kosten zu Buche, gegenüber Industrie- und Gewerbestrompreisen von 15-18 Cent/kWh, so das Solar Cluster Baden-Württemberg.


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