Preisgekrönt: »E-Heat« & »SpeedPower«

Hochtemperatur-Duschwasser mit PV-Strom erzeugen

29. Mai 2017, 11:45 Uhr | Hagen Lang
Martin Sandler erhielt auf der dies- und letztjährigen Handwerksmesse in München je einen Bundespreis für Komponenten seines Heizsystems.
© Foto: GHM

Bislang funktioniert die Warmwasserbereitstellung mittels Power2Heat durch PV-Strom nicht wirklich. Zwei preisgekrönte Systeme der EfG Sandler KG aus Kaufbeuren bieten hierfür jetzt die technologische Lösung.

»Power to Heat« ist ein Buzzword, das von der Technik noch nicht wirklich eingelöst wird. Hausbesitzer mit einer PV-Anlage, die ihren Überschussstrom zur Warmwasserbereitung und Heizung nutzen wollen, erzielen kaum optimale Ergebnisse, wenn PV-Strom einfach an den Heizstab im Wasserspeicher geleitet wird. Die Energie der Solaranlage reicht, um die Temperatur des Wassers im Speicher leicht zu erhöhen. Für die Wohnungsheizung oder das Duschen reicht dies nicht. Hier kommen das »E-Heat«-System, eine Art stufenlos regelbarer, PV-Strom gespeister Durchlauferhitzer, und die »SpeedPower« Schichtenheizung zum Einsatz.

 

Konstruktionsbedingt erhitzen mit einem Heizstab ausgestattete Wärmespeicher eben immer das gesamte Wasservolumen im Speicher. Steht nur eine begrenzte Energiemenge aus der Solaranlage zur Verfügung, reicht diese nicht um den Speicher auf Heiz- oder gar Duschtemperatur zu bringen. Hier setzt das »E-Heat«-System zur elektrischen Wärmeerzeugung der EfG Sandler KG aus Kaufbeuren an, das mit dem Bundespreis 2017 für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk ausgezeichnet wurde.

E-Heat kann elektrischen Strom stufenlos regelbar von 0 bis 9 kW direkt in (ebenfalls stufenlos regelbare) Wärme umwandeln. Liefert die PV-Anlage momentan 5 kW, von denen 1 kW für Haushaltsgeräte genutzt wird, stehen 4 kW für die Wasserbereitung zur Verfügung. Ein vor dem Stromzähler montierter Leistungszähler meldet dem E-Heat-System, wieviel Energie z.Zt. zur Verfügung steht. E-Heat meldet dem »SpeedPower« Schichtspeichersystem von EfG Sandler seine Leistungsbereitschaft.

Dies gibt z.B. die Anforderung »Bitte 53 °C warmes Wasser liefern« an den SpeedPower. Der SpeedPower-Speicher verfügt im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmespeichern über zwei Temperaturzonen, sodass geringere Warmwassermengen mit hohen Temperaturen gespeichert und abgerufen werden können, ohne dass die Wärme im Großspeicher verdünnt und verpufft. Schon nach kurzer Zeit lässt hieraus heißes Wasser entnehmen. Das SpeedPower Schichtenspeicher-System wurde bereits 2016 mit dem Bundespreis 2017 für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk ausgezeichnet.

Verdunkeln Wolken plötzlich den Himmel meldet der Leistungssensor dies an den E-Heat, der nun mit verringert Leistung Wasser mit der von der SpeedPower-Heizung angeforderten Temperatur bereitstellt. So wird jedes Watt der Solaranlage zur Bereitstellung der gewünschten Temperatur von Brauch- oder Heizungswasser genutzt, ohne auf das EVU angewiesen zu sein. Der E-Heat eignet sich auch als Notheizung, die etwa beim Ausfall der (z.B. mit Öl befeuerten) Hauptheizung mit normalem Netzstrom eingesetzt werden kann.

Der E-Heat ist zudem fernsteuerbar. Der Energieversorger kann ihn bei zu hoher Einspeisung erneuerbarer Energien in das Verteilnetzt z.B. anwerfen und mit kostenlosem Überschussstrom Warmwasser produzieren lassen.

Das System wird am 1. Juni 2017 im Bauzentrum München von 16: 45 bis 19.00 Uhr im Rahmen einer Fachveranstaltung der Intersolar vorgestellt.

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